88 Millionen Kilowattstunden Strom sollen die Windräder im Raerener Wald pro Jahr produzieren. Und am Gewinn des Ökostroms wird nicht nur Engie verdienen, sondern auch die Gemeinde und die Bürger direkt. Dazu gründen Engie, die Gemeinde und die Genossenschaft Courant D’Air eine Betreibergesellschaft für den Windpark. Engie hält daran 50 Prozent, die beiden anderen Partner je 25 Prozent.
Die Gemeindekasse verdient sogar doppelt an dem Windpark. Neben der Gewinnbeteiligung am Stromverkauf erhält sie von Engie zusätzlich jedes Jahr rund 740.000 Euro Standort-Gebühr. Laut Schöffe Ulrich Deller ist das eine recht hohe Gebühr. Raeren kann sie unter anderem deswegen verlangen, weil im Raerener Wald hohe, leistungsstarke Windkraftwerke errichtet werden und dort besonders viel Wind weht.
Über Courant D’Air werden Bürger Anteile an dem Windpark zeichnen können, die bis zu sechs Prozent Dividende abwerfen sollen. Wie die Zeichnung vonstattengeht, will Raeren später mitteilen. Engie rechnet damit, dass der Windpark Ende 2026 in Betrieb geht. Alle Fraktionen im Rat unterstützen das Vorhaben und sprechen von einem Meilenstein.
Radweg für Eynattener Straße
Die Eynattener Straße erhält einen Fahrradweg. Jetzt hat der Gemeinderat das nötige Lastenheft verabschiedet. Demnach entsteht zwischen der Kreuzung Neustraße und der Kinkebahn ein vollständig ausgebauter Radweg. Für den Abschnitt bis zur Gewerbestraße wird ein kompletter Ausbau zumindest erwogen. Mindestens soll aber ein Radweg durch Straßenmarkierungen entstehen.
Das letzte Stück bis Eynatten würde in jedem Fall über eine Fahrbahnmarkierung realisiert. Ein Großteil der Kosten von rund 673.000 Euro wird durch Subventionen der Wallonischen Region gedeckt. Die Mit-uns-Opposition fordert, dass der Radweg nicht zu Einschränkungen für den motorisierten Verkehr führen wird.
Abgeschaltete Straßenbeleuchtung an Karneval
Die Mit-Uns-Fraktion im Raerener Gemeinderat bedauert, dass an Altweiber und Tulpensonntag die Straßenbeleuchtung um Mitternacht abgeschaltet wird. Der Gemeinderat hatte letzten Herbst beschlossen, die Laternen werktags in der Nacht auszuschalten, um Strom zu sparen.
Die entsprechende Programmierung könne der Betreiber Ores jedoch nicht ohne größeren Aufwand ändern, erklärte Bürgermeister Franssen im Gemeinderat. Somit müssen Karnevalisten in der Nacht zum Freitag und in der Nacht zum Rosenmontag ab Mitternacht ohne Straßenbeleuchtung auskommen.
Nach aktuellem Stand wird dies auch für andere Feste gelten, die nicht auf ein Wochenende fallen, wie etwa die Mainacht in diesem Jahr. Bauschöffe Mario Pitz hofft, dass Ores sich den Wünschen der Gemeinden anpasst und eine Programmierung für die Straßenbeleuchtung entwickelt, die sich einfacher und kurzfristiger ändern lässt.
Olivier Krickel
Im Allgemeinen finde ich die Bemerkungen der Mit Uns-Fraktion sinnvoll. Wer jedoch möchte, dass ein Radweg den Autoverkehr auf dieser viel zu breiten Rennstrecke NICHT beeinträchtigt, handelt fahrlässig. Denn gerade diese Straße braucht mehr Verkehrsberuhigungen!