"4You(th)" heißt das neue Konzept der regionalen Jugendarbeit. Das ist im Angebot sehr vielfältig und umfasst mehrere Standbeine. Da ist zum Beispiel die Arbeit in den Jugendtreffs, aber auch die Arbeit von Streetworkern. Coachings werden genau so angeboten wie Einzelfallhilfen.
Koordiniert wird die offene und mobile Jugendarbeit von Robert Wiesemes - mit Ausnahme von Eupen und Raeren, die ihr eigenes Angebot haben. "Es war üblicherweise so, dass die Jugendarbeiter früher doch Einzelkämpfer waren. Durch diesen Zusammenschluss können wir intensiver zusammenarbeiten. Wir haben auch ein Büro in Büllingen angemietet, wo wir uns austauschen, Projekte planen und neue Wege einschlagen."
Soweit die Absichten. Interessanter ist natürlich, was das in der Praxis heißen soll. "Wir versuchen, über die Treffgrenzen hinaus zu denken. Es gibt auch Jugendliche, die wir nicht erreichen. Wir versuchen Werbung zu machen und wollen in den Sozialen Medien auf die Jugendlichen zugehen, auch um Jugendliche für neue Projekte zu begeistern. Wir wollen herausfinden, was die Bedürfnisse der Jugendlichen sind. Dementsprechend versuchen wir, Angebote zu machen und flexibel zu reagieren."
Anwälte der Jugendlichen
Konkret könnte es dabei um Unterstützung bei einer sportlichen Aktivität gehen, oder um den Besuch eines Freizeitparks. Das heißt aber nicht, dass die Jugendarbeiter nur zur Bespaßung da sind. Sie sehen sich auch als Anwälte der Jugendlichen, so Robert Wiesemes. "Wir hören zu. Wir überlegen mit und geben Feedback. Wenn wir merken, Jugendliche brauchen Unterstützung, dann sind wir auch bereit, sie zu unterstützen. Konkret kann das der Politik gegenüber sein, oder sonstigen Institutionen. Also dann, wenn wir merken, der Jugendliche braucht Rückendeckung."
Das zentrale Anliegen der regionalen Jugendarbeit ist, die Jugendlichen dabei zu unterstützen, ein starkes Selbstbewusstsein aufzubauen, damit sie sich zu zufriedenen und selbstständigen Erwachsenen entwickeln können.
Dass das kein Luxus ist, erklärt Jugendbüro-Geschäftsführerin Irene Engel. "Ich denke, dass der Jugendliche heute mehr denn je eine externe Unterstützung oder ein offenes Ohr braucht. Es werden so viele Ansprüche an die jungen Menschen gestellt. Die Erwachsenen merken schon, dass die Welt immer ein wenig stressiger wird. Das ist für die Jugendlichen nicht anders. Für sie ist es gut zu wissen, dass es Jugendarbeiter gibt, mit denen sie einfach mal reden können."
Dass es Jugendliche nicht immer einfach haben, beobachtet auch Robert Wiesemes. "Vielen Jugendlichen geht es psychisch doch auch nicht so gut. Das hat man auch nach der Corona-Zeit gemerkt, dass einige Jugendliche mehr Unterstützung brauchen und dass sie mehr aufgefangen werden müssen."
Manuel Zimmermann