Wenn man zu Weihnachten einen neuen Fernseher bekommen hat, ist es keine gute Idee, den leeren Karton für die Altpapiersammlung sichtbar an die Straße zu stellen. Denn so wissen zum Beispiel Einbrecher, dass es dort etwas zu holen gibt. Besonders jetzt, wo es noch lange dunkel ist, finden Einbrecher die idealen Voraussetzungen, um ihre Pläne zu verwirklichen.
Daher versucht auch die Polizei auf verschiedenen Ebenen, das Phänomen in Grenzen zu halten - einerseits durch die Präventionsarbeit des Büros für Kriminalitätsvorbeugung und anderseits durch konkrete Aktionen. "Es gibt vermehrte Verkehrskontrollen, die abschreckend sein sollen. Bei diesen Kontrollen wurde schon so manches Diebesgut gefunden oder Einbruchswerkzeuge in den Fahrzeugen. Es gibt auch zusätzliche Streifendienste, auch in zivil, die in dieser Zeit durch die Gegend fahren, um das Phänomen zu bekämpfen und mit Hilfe von Pressemitteilungen möchten wir auch die Bevölkerung auf dieses Phänomen aufmerksam machen", erklärt Sabine Bierfeld, Erster Polizeiinspektor beim Büro für Kriminalitätsvorbeugung.
Verdächtige Beobachtungen melden
Oftmals gelingt es der Polizei, den einen oder anderen Tatverdächtigen aufgrund von Beobachtungen aus der Bevölkerung ausfindig zu machen. "Wir sind auf Hinweise der Bevölkerung angewiesen, weil wir nicht überall gleichzeitig sein können. Dabei sollte man immer ein wachsames Auge auf sein Haus, aber auch auf seine Nachbarschaft halten und der Polizei das verdächtige Handeln melden. Das können Leute sein, die Häuser fotografieren, Fahrzeuge, die langsam die Straße rauf und runter fahren, Unbekannte schellen an der Haustüre und haben irgendein fadenscheiniges Anliegen. Das sollte man melden. Und man sollte sich soviel wie möglich merken: Kennzeichen vom Auto, Aussehen der Person, Fahrtrichtung, Fluchtrichtung und so weiter."
Beobachtungen könnten über die 101 oder die Leitstelle der Polizei gemeldet werden. Es sei auch wichtig, der Polizei mögliche Kameraaufnahmen zur Verfügung zu stellen. Solche Bilder dürften übrigens nicht von Privatpersonen über soziale Netzwerke verbreitet werden.
Eigenheim immer belebt aussehen lassen
Abgesehen von der Tatsache, dass man zum Beispiel eine längere Abwesenheit nicht öffentlich beziehungsweise in den sozialen Medien ankündigen sollte, wird geraten, das Eigenheim immer belebt aussehen zu lassen, sowohl in der Urlaubszeit als auch jetzt. "Eine gute Gewohnheit kann schon viel helfen, man sollte immer gut Türen und Fenster verschließen, auch das gekippte Fenster schließen, das Haus belebt aussehen lassen, Licht einschalten, mit Zeitschaltuhren arbeiten, dass mal in einem und dann in einem anderen Raum das Licht angeht. Eine gute Einsicht auf das Grundstück haben von der Straße aus, das kann auch einen Einbrecher abschrecken, weil er dann leichter gesehen wird, Außenbeleuchtung an Grundstücken, ideal auch mit Bewegungsmeldern."
Im vergangenen Jahr wurden in der Polizeizone Weser-Göhl 118 Wohnungseinbrüche verübt. Diese Zahl bezieht sich auf die Zeitspanne vom 1. Januar 2022 bis zum 30. November 2022. Im Jahr 2021 wurden in dieser Zeitspanne lediglich 64 Einbrüche registriert, im Jahr 2019 vor Corona waren es 144 von Januar bis November einschließlich.
Chantal Delhez