Der vollständige Haushalt 2023 soll auf Wunsch des Finanzdirektors der Gemeinde Kelmis erst im Januar vorgestellt werden, erklärte Bürgermeister Luc Frank. Krankheitsbedingt sei der Finanzdirektor nicht dazu gekommen, den Haushalt - wie üblich - schon im Dezember zu vervollständigen. Das müsse er so hinnehmen, da er nicht weisungsbefugt sei.
Max Munnix hakte da gleich mehrmals nach. Er fragte, ob der Bürgermeister nicht letztendlich doch die Verantwortung dafür zu tragen habe und ob man im Gemeinderat überhaupt noch etwas entscheiden könne.
Letztere Bemerkung bezieht sich auch auf die Bedingungen der Deutschsprachigen Gemeinschaft für die Gemeinde Kelmis zum Erhalt eines zinslosen Darlehens (in Höhe von drei Millionen Euro) zum Ausgleich des Haushaltes 2022. Dabei entbrannte erst eine kurze Debatte, welche Mehrheit in der Vergangenheit mehr Fehler gemacht habe.
Bürgermeister Frank warf der Opposition dabei sogar Unredlichkeit vor. Kelmis habe nicht wie andere Gemeinden Wald, Windenergie oder Grundstücke, die man verkaufen könnte.
Letztendlich hätten aber die durch Krisen verursachten Indexsprünge dem Haushalt das Genick gebrochen. Kelmis brauche deshalb noch mehr Unterstützung von der DG, so Frank.
Weihnachtsgeschenk für Frank
Raymond Lenaerts (Ecolo) schenkte Bürgermeister Frank einen Taschenrechner zu Weihnachten. Damit soll er die Finanzlage besser im Blick behalten. "Wir sind hier kritische Freunde im Gemeinderat", erklärte Lenaerts, der dadurch die bislang betrübte Stimmung im Rat etwas aufmunterte.
Wie angespannt die finanzielle Lage in Kelmis ist, zeigt ein Einwand von Rainer Hintemann. Als es galt, die Anschaffung von Büromobiliar für eine neue Mitarbeiterin im Umweltdienst zu genehmigen, fragte er, ob es kein überschüssiges Büro im Lager gäbe. Schließlich müsse irgendwo gespart werden.
Bürgermeister Frank erklärte, man habe auch außerhalb der Verwaltung erfolglos nach einem Büro gesucht. Zudem könne man nicht irgendwas nehmen, da man auch auf Arbeitsschutzbestimmungen achten müsse.
Rainer Hintemann regte auch an, das Repair-Café von Welkenraedt in der Gemeinde zu bewerben. Leider gebe es ja bislang keine gleichartige private Initiative in Kelmis. Auch die Frage, ob sich die Gemeinde vorstellen könnte, ein zukünftiges Repair-Café-Team zu unterstützen, wurde vom Bürgermeister- und Schöffenkollegium bejaht.
Manuel Zimmermann