Es gehört mittlerweile zur Tradition des Lontzener Verkehrsvereins: Seit 2014 baut der Verein jährlich eine Krippenlandschaft in Lontzen Busch auf. Auf rund 30 Quadratmetern erstreckt sie sich.
Hauptverantwortlicher ist René Ossemann. Seit gut 50 Jahren baut er Krippen. "Mit 16 Jahren habe ich mit dem Krippenbau angefangen", erzählt er. "Ich habe dann immer angefangen zu basteln, wenn meine Eltern aus dem Haus waren und ich freie Bahn hatte."
Mit den Jahren wurden seine Krippen immer größer. Zuhause hatte er keinen Platz mehr. Deshalb verlagerte er seine Krippenlandschaft nach draußen. Der Krippenbau ist für ihn eine Art der Meditation. Eine gute Möglichkeit, um Gedanken freien Lauf zu lassen. "Währenddessen denke ich gerne über Probleme in der Welt oder im Dorf nach. Das, was mir auf dem Herzen liegt, verarbeitete ich dann beim Krippenbau."
Acht Tage haben die Mitglieder des Verkehrsvereins gebraucht, um die Krippenlandschaft aufzubauen. Die meisten Gebäude hat René Ossemann selbst gebaut. Auch das Wasserrad hat er aus Altmetall zusammengestellt. Angetrieben wird der selbstgemachte Mühlstein aus Holz von einem alten Handbohrer.
"Im komme ja aus der Landwirtschaft. Da stand man morgens auf und hat so lange gearbeitet, bis die Arbeit fertig war. Letztens habe ich herausgefunden, wie lange ich an einem Gebäude arbeite. Für den Bau eines Stalls bin ich auf 253 Stunden gekommen. Ich war selbst erstaunt, wie viel Zeit das in Anspruch nimmt", sagt Ossemann. "Aber es macht mir ja Spaß. Da vergeht die Zeit wie im Flug."
Genau 103 Schafe sind auf dem frisch ausgelegten Moos verteilt. Vor allem die Kinder spielen gerne mit ihnen. Die Figuren sind mittlerweile 25 Jahre alt.
Wer sich in Lontzen Busch verzaubern lassen möchte, der hat noch was Zeit. Bis Mitte Januar kann die Krippe besucht werden.
Dogan Malicki