Angelika Jost wollte zu der Generalversammlung von Vivias am 19. Dezember vom früheren Verwaltungsratsvorsitzenden Friedhelm Wirtz wissen, wie der Stand der Dinge ist - "nach all dem, was in diesem Jahr passiert ist". Sie spüre "große Verunsicherung" beim Personal und bei vielen Bürgern, die pflegebedürftige Angehörige haben - auch angesichts von Weggängen in der Direktion und Heimleitung.
Das Defizit der Interkommunale erreiche in der Tat nie gekannte Höhen, erklärte der Büllinger Bürgermeister, das treffe auch die Gemeinden: "Das ist eine Hausnummer, die wir so noch nie gekannt haben."
Seit drei Jahren im Krisenmodus
Vivias sei seit drei Jahren im Krisenmodus, so Wirtz - wegen der Corona-Krise, aber auch wegen des chronischen Personalmangels.
Die Probleme lägen auf mehreren Ebenen. Neben dem Defizit sei auch die Gesellschaftsform als Interkommunale schwierig - das mache sich beim Zusammenstoß verschiedener Krisensituationen bemerkbar. An diesen Strukturen werde zurzeit gearbeitet auf Ebene der Bürgermeister der fünf Eifelgemeinden.
Darüber hinaus trage aber auch die Gesetzgebung solchen Problemsituationen nicht Rechnung.
Mangel ein Pflegekräften
Angesichts des Fachkräftemangels sei klar, dass Vivias die Dienstleistungen nicht in der bisherigen Form erfüllen könne. Wenn die vorgesehenen Betten nicht belegt werden, fehlten nicht nur Einkünfte, die Interkommunale müsse dafür auch eine Entschädigung zahlen.
Von der Deutschsprachigen Gemeinschaft sei Vivias zwar unterstützt worden. Das zentrale Problem sei aber der Mangel an Pflegekräften - nicht zuletzt aufgrund der geographischen Lage. Innerhalb der DG mache man sich dazu noch "Konkurrenz im eigenen Laden", so Wirtz.
Neben dem Personalmangel und dem Defizit sei in seinen Augen das Schlimmste, dass die Interkommunale "dem Auftrag ihrer Gründerväter nicht nachkommen" könne, nämlich allen eine Unterbringung anzubieten, die im häuslichen Rahmen nicht mehr gepflegt werden können.
Eine Lösung hatte Büllingens Bürgermeister auch nicht parat. Der Anteil am Defizit sei für seine Gemeinde zwar zu stemmen. Aber vielleicht müsse sie dann in nächster Zeit die Priorität in der Altersversorgung setzen.
Nur vier Bieter beim Holzverkauf
Die Holzverkäufe vom 9. und 22. November erbrachten insgesamt 736.354 Euro für rund 10.000 angebotene Festmeter.
Nur vier Interessenten gaben Angebote ab. Forstschöffe Reinhold Adams konnte sich nicht daran erinnern, dass es mal so wenige waren.
Stephan Pesch