NaWaKi ist nicht nur der einzige Waldkindergarten in Ostbelgien, sondern er ist auch in anderer Hinsicht einzigartig. Denn in diesem Kindergarten betreuen Ehrenamtliche und Eltern die Kinder. Das bedeutet: Eltern, die ihre Kinder in den Waldkindergarten gehen lassen möchten, müssen bereit sein, auch die ein oder andere Betreuungsschicht zu übernehmen.
"Wir sind auf Eigeninitiative angewiesen. Das heißt, im Moment haben wir eine Praktikantin, ich als Ehrenamtliche und die restlichen Tage werden quasi unter den Eltern aufgeteilt", erzählt Anna-Katharina Winter, ehrenamtliche Betreuerin und gleichzeitig Mutter eines Waldkindergartenkindes.
Der Tag startet morgens um neun in Hergenrath. Neben Kindern, die jeden Tag kommen, gibt es auch Kinder, die nur tageweise mal da sind. "Und dann gucken wir, wie wir den Tag so gestalten. Wir starten mit einem Morgenkreis und dann kann es sein, dass wir einen Ausflug machen zum nahegelegenen Bach oder zum Tierpark", sagt Winter.
"Es kann sein, dass wir miteinander basteln. Es kann sein, dass die Kinder auch einfach in ihr freies Spiel direkt einsteigen und die Eltern gar nicht viel beitragen müssen." Mittwochs kommt eine Waldpädagogin, die spielerisch ein Thema beleuchtet. Von neun bis zwölf ist an diesem Tag Programm angesagt, an den anderen Tagen geht die Betreuung bis um 15 Uhr.
Kinder kommen im Waldkindergarten sehr in Kontakt mit der Natur. "Mit den Jahreszeiten in Verbindung zu stehen, sehen, wie Pflanzen im Frühjahr aus der Erde sprießen, im Sommer gedeihen und im Herbst/Winter sich wieder zurückziehen und in die Ruhe zu gehen. Diesen Wandel mitzubekommen, sich selbst in der Natur zu erfahren, zu lernen: 'Wie kann ich positiv auf meine Umwelt einwirken? Wie schaffe ich es, Systeme eher zu begleiten und nicht zu zerstören?'. Das ist bei uns auf jeden Fall ein großer, großer Anspruch, dass wir die Kinder eben so an die Natur heranführen, dass sie lernen, sich in diesem Raum positiv einzubringen."
Im Waldkindergarten wird auch viel Wert auf freies Spiel gelegt. Dabei gibt es kaum Spielzeug in den Räumlichkeiten. Die Kinder müssen kreativ werden, sich frei entfalten, um ins Spiel zu kommen. "Also aus Stöcken werden Schwerter und aus Seilen werden Pferdehalfter und die Kinder werden einfach sehr, sehr kreativ in unserem Raum."
Am Mittwoch, 30. November, findet in der Zeit von 16 Uhr bis 18:30 Uhr ein Tag der offenen Tür statt. "Wir haben ein paar Spiele vorbereitet für die Kinder. Es wird Stockbrot geben und ein paar Plätzchen. Ein Lagerfeuer auch. Und etwas später am Abend, wenn es dunkel geworden ist, gibt es eine Adventsspirale. Das ist ein sehr schönes Ritual für die Kinder als Einstimmung auf die Adventszeit."
Mehr Informationen über den Waldkindergarten gibt es auf der Webseite von Nawaki.
sn/fk