Viele Jahre ist Gerd Ernst, Präsident des St. Martinskomitee Eupen, in die Rolle des Heiligen Martins geschlüpft. Vom Pferd aus hat er Jahr für Jahr den St. Martinszauber verbreitet. Er weiß aber auch, welche Arbeit dahinter steckt. "Wir fangen damit an, Anträge bei der Stadt Eupen zu stellen. Dann versuchen wir, Sponsoren an Land zu ziehen. Wir organisieren Getränke, Wurfmaterial, Musikkapellen und so weiter. Es müssen sehr viele Kleinigkeiten durchgekaut werden."
Schon sein Vater Helmut Ernst hatte in den 1980er Jahren den Eupener St. Martinszug angeführt. Nun ist Gerds Sohn Jan an der Reihe. Die Familientradition wird also in dritter Generation weitergeführt. "Es bedeutet mir viel, dass ich die Familientradition weiterführen darf. Mein Opa, mein Vater und mein Onkel schlüpften schließlich vor mir in die Rolle des St. Martins. Dieses Jahr wird es auch nochmal besonders, da der Zug nicht in der abgespeckten Version stattfinden wird, wie es letztes Jahr der Fall war."
Auch seine Freunde konnte er für den Martinszug begeistern. Chris Jodocy begleitet St. Martin als Bettler. "Es macht mir Spaß, in die Rolle des Bettlers zu schlüpfen. Die Leute im Altersheim freuen sich immer riesig auf unsere Besuche. Aber auch den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, macht mich sehr glücklich.
Für Jan ist es eine Herzensangelegenheit, dass jedes Jahr ein Eupener St. Martinsumzug stattfindet. "Wenn es die Jugend nicht gibt, dann stirbt das St. Martinskomitee irgendwann aus. Es ist mir daher sehr wichtig, die Jugend miteinzubinden. Der Eupener St. Martinszug soll ja schließlich erhalten bleiben."
Es gibt aber nicht nur ein Generations-Problem. Viel akuter ist das Finanz-Problem des Komitees. Auch zurzeit ist noch nicht klar, ob der Eupener Martinszug im nächsten Jahr stattfinden wird. Es fehlen die Gelder. "Das Sponsoring von vielen Seiten ist weiter rückläufig geworden. In diesem Jahr merken wir es noch mehr. Nach zwei Jahren Corona und der Flutkatastrophe stecken wir jetzt auch noch in der Energiekrise. Die Lage ist sehr kompliziert", erklärt Gerd Ernst.
Für dieses Jahr reicht das Geld aber noch gerade so aus. Rund 3.000 Besucher werden erwartet. Starten wird der St. Martinszug am Freitag um 17:30 Uhr in der Unterstadt. Der Umzug endet auf dem Werthplatz. Dort wird dann St. Martin seinen Mantel mit dem Bettler teilen.
Damit der 60. Eupener St. Martinsumzug im nächsten Jahr stattfinden kann, hat das Eupener St. Martinskomitee ein Spendenkonto eingerichtet: BE30 0001 4414 3111.
Dogan Malicki
Kein Kind würde am Martins- Umzug teilnehmen, wenn Eltern den Mut hätten, den Kindern zu erzählen, dass während sie hinten fröhliche Lieder singen und mit Laternen voll Licht, welch ein schöner Moment, vorne die „Martins- Gans“ (widerlicher Ausdruck), um ihr Leben bangt, Geräuschen ausgesetzt wird, die sie nicht kennt.
Aber die Gans ist kein Tier bei dem Umzug, nur eine Losnummer.
Vereinfacht die Sache und ist ein Garant dafür, eine schöne Zeit zu verbringen.
Fragt sich nur für wen.
Zuhause debattiert man dann über unmögliche Tier Transporte, dann stimmt alles wieder.
Entsprechende Clubs fördern das ganze.
Kinder werden zur Kommunion geschickt aber von der katholischen Kirche hält man nix.
Da läuft man eben einer Gans hinter her- dumm gelaufen würde ich sagen.
Was für ein Fest!