Unter dem Beifall der Kelmiser Karnevalisten ziehen Prinz und Gefolge in den Festsaal. Das Panda-Maskottchen und der jecke Hofstab vorneweg. Yves De Sy lässt sich als Prinz Pandaa I. proklamieren. "Das ist mein Spitzname. Vor zehn, 15 Jahren fing das an. Vermutlich hat es mit 'Kung Fu Panda' zu tun", erklärt der Karnevalsprinz.
Drei Jahre hatte man in Kelmis auf einen Karnevalsprinzen gewartet. 2020 hatte sich kein Narrenherrscher finden können. Die Ex-Prinzen mussten in die Bresche springen. Dann kam Corona. Pandaa I. hat sich Zeit gelassen - obwohl sein Vorhaben, Prinz zu werden, schon vor mehr als vier Jahren reifte. "Karneval liegt uns im Blut. Damals hat uns das Komitee gefragt: Könnt Ihr nicht vorziehen? Aber wir wollten es lieber gut vorbereiten - anstatt auf die Schnelle zu improvisieren."
Yves de Sy wohnt in Moresnet-Chapelle und arbeitet in St. Vith, wo er den Standort des ZAWM leitet. Als Karnevalsprinz bekommt der 53-Jährige Schützenhilfe von seiner Familie: seine Frau Stéphanie bildet zusammen mit Fabienne Schyns-Locht das Pagen-Duo an seiner Seite. Sein Sohn Cédric ist Hofnarr. Der fünfte im Gespann ist Schatzmeister Patrick Marichal. "Wir sind Straßenkarnevalisten, also in keinem Verein wie Kenehemo."
Und was muss ein Karnevalsprinz mitbringen, um die Session gut durchzustehen - außer einem dicken Geldbeutel? "Das gute Portemonnaie ist beiläufig. Man muss Karneval feiern wollen und ein bisschen Mut haben, auf der Bühne zu stehen. Das Allerwichtigste ist, Karneval im Blut zu haben."
Das kann Pandaa I. schon bald unter Beweis stellen: Am 11.11. geht die Session in Kelmis in die zweite Runde: mit dem "Küschespektakel".
Michaela Brück