Seit 2012 steht das Capitol an der Eupener Neustraße leer. Pläne zur Sanierung des Veranstaltungsortes waren damals auf Eis gelegt und der Betrieb eingestellt worden. Die Pläne damals und die Pläne heute stammen von demselben Architektenbüro, nur sind sie grundsätzlich unterschiedlich, wie Architekt Raphael Schoffers erklärt.
"Die Fassade ist ja denkmalgeschützt. Die neuen Pläne sehen vor, dass die Fassade erhalten bleibt und der komplette Bau dahinter verschwindet. Im Endeffekt werden es zwei Gebäudeteile. Vorne gibt es den Teil zur Neustraße hin, der hintere Teil grenzt ans Nopri-, beziehungsweise Carrefour-Gelände. Über den zweiten Gebäudeteil wird dann auch die Zufahrt erfolgen."
Der Festsaal, der berühmtberüchtigte K2, der gewöhnungsbedürftige Backstagebereich: All das verschwindet. Nur die Fassade bleibt. Dort werden bis auf die zwei Schilder, die der Schriftzug einer deutschen Biermarke ziert, alle Elemente erhalten.
"Wenn das Gebäude abgebrochen wird, dann werden vorab die bestehenden Fensterelemente ausgebaut. Die müssen dann zwischengelagert werden. Die Scheiben werden zum Teil wiederverwendet und die Fensterrahmen ertüchtigt. Dann wird der Gebäudeteil hinten abgebrochen."
"Zuguterletzt muss die bestehende Fassade so abgestützt werden, dass sie erhalten bleibt. Die wird dann zum Schluss noch mal komplett aufgefrischt und renoviert. Das alles in Absprache mit dem Denkmalschutz", erklärt Schoffers. Die Abrissarbeiten innen werden schon in den kommenden Wochen anlaufen. Ab Januar wird das Gebäude dann komplett abgerissen.
Im vorderen Gebäudeteil zur Neustraße hin, dort wo das Capitol 1933 errichtet wurde, entsteht auf zwei Etagen eine Kinderkrippe. Im Obergeschoss sind dort ebenfalls Wohnungen geplant. Die restlichen Wohnungen und die Tiefgarage entstehen unten am Hang mit Zugang zum Supermarktparkplatz.
Christoph Heeren