"Achtung Pubertät! Was ist bloß mit unseren Kindern los?" heißt der Vortrag, den der Referent Peter Köster halten wird. Er hat sich intensiv mit der Hirnforschung auseinandergesetzt.
Kinder, die die Pubertät durchmachen, seien in ihrem Verhalten eigentlich ganz normal. "Nur wir als Erwachsene finden das nicht normal, wie die Kinder oder die Jugendlichen sich verhalten. Es ist ein Stück Erwachsenwerden. Und dieser Prozess - dieses Ablösen aus der Kindheit hin zum Erwachsenen - führt nun mal durch diese schwierige Zeit, die aber vor allem für die Eltern schwierig ist, weil die Kinder ja sich so merkwürdig verhalten", sagt Köster.
Oft heiße es einfach nur, dass die Hormone einen maßgeblichen Einfluss auf die Pubertät hätten. Doch zusätzlich spiele die einhergehende Umstrukturierung innerhalb des jugendlichen Gehirns eine große Rolle. "Im Gehirn findet wirklich ein Rückbau statt. Sie müssen sich vorstellen, dass ein kindliches Gehirn ja im Grunde doppelt so gut vernetzt ist wie ein jugendliches oder erwachsenen Gehirn. Das kennen Sie vielleicht, wenn Sie mit Ihren Kindern mal Memory spielen oder so. Da hat man ja irgendwann keine Chance mehr. Und das hat ein bisschen was damit zu tun, dass Kindergehirne wahnsinnig gut vernetzt sind, aber noch sehr langsam."
Im Laufe der kindlichen Entwicklung hin zum Jugendlichen werde das Gehirn immer schneller und leistungsfähiger, gleichzeitig nehme aber die Vernetzung rasant ab, erklärt der Experte. "Und dieser Abbau führt dazu, dass bestimmte Hirnregionen ein bisschen träge sind und dass andere dann ein bisschen aktiver sind." Das zeige sich etwa daran, dass Jugendliche nicht groß darüber nachdenken, ob ihr Verhalten gefährlich sein könnte. "Die sagen einfach 'Ach komm, probieren wir es aus'. Also dieses vernünftige, rationale, abwägende Handeln findet in der Pubertät in dem Maße nicht statt, weil das Gehirn in diesem Bereich ja ein bisschen lahmgelegt ist."
Auf diese Prozesse geht Peter Köster in seinem Vortrag genauer ein und gibt Eltern auch Tipps, wie sie mit ihren jugendlichen Kindern im Gespräch bleiben können, auch wenn diese sich häufig von ihren Eltern abwenden? "Aber es geht mir auch darum, dass die Eltern einfach auch ein Grundverständnis entwickeln und auch ein bisschen mehr Gelassenheit haben."
Der Vortrag "Achtung Pubertät! Was ist bloß mit unseren Kindern los?" findet am Donnerstag um 19:30 Uhr im Auditorium der Bischöflichen Schule/Technisches Institut (BS/TI) statt. Der Eintritt ist kostenlos.
lo/fk