Unter freiem Himmel hätte man die Roten Teufel dieses Jahr in Eupen so oder so nicht unterstützen können. Schließlich findet die WM in Katar und somit im Winter statt. Der Rat für Stadtmarketing hatte sich eine Alternative überlegt - in der Aula der Pater-Damien-Schule sollten die Spiele der Roten Teufel gezeigt werden. Doch dann schaltete sich der Videoschiedsrichter ein - aus dem Eupener Rathaus - und nahm die Entscheidung zurück. Unter anderem, weil das Austragungsland wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik steht.
"Unter den Umständen, wie es in Katar für die Vorbereitungen gelaufen ist und wahrscheinlich auch während der Umsetzung läuft, möchten wir nicht die zusätzliche Bühne bieten. Und ich denke das zweite große Argument für uns war die Energiekrise. Wir stehen vor großen Herausforderungen, die werden im Dezember wahrscheinlich viel größer", wie der Schöffe für Stadtmarketing, Lucas Reul, erklärt. "Und dann ist es eigentlich nicht kohärent, wenn wir sagen 'Wir veranstalten jetzt ein Massenevent'."
Der Empfehlung möchte sich der Rat für Stadtmarketing nun fügen, auch wenn er sich eine frühere Positionierung gewünscht hätte. In einer Mitteilung erklärt der Rat: "Der RSM bedauert sehr, die zahlreichen Fans und Fußballfreunde, die sich nur auf den Sport konzentrieren, nicht zufrieden stellen zu können, aber bitten um ihr Verständnis."
In der Bevölkerung trifft die Absage auf gemischte Reaktionen. "Ja, ich finde, das sollte man absagen. Menschenrechtsverletzungen haben so eine große Bedeutung, dass es unmöglich ist, dass die Mannschaften da jetzt hinfahren", sagt ein Mann. Ein anderer: "Man hört ja, dass die die Leute so schlecht behandeln da - die Arbeiter. Ob man das machen soll? Ich weiß es nicht, da bin ich überfragt. Aber ich finde es traurig, dass das Public Viewing abgesagt worden ist."
Die Entscheidung der Stadt ist kein generelles Verbot: Private Veranstalter dürften weiterhin ein Public Viewing organisieren - auch wenn der RSM nicht mehr aktiv nach einem Nachfolger sucht. Und sich die Spiele anzuschauen oder nicht - das steht so oder so jedem frei.
Andreas Lejeune
Nur weiter so, etwaige Glücksgefühle der hiesigen Menschen zu Nichte machen.
Fehler der FIFA Bonzen erkenne ich allerdings sehr wohl.
Glücksgefühle können Menschenrechte und Ausbeutung nicht aufwiegen. Ich ziehe den Hut vor der Entscheidung des GK Eupen.
Eine typisch linke grüne Entscheidung, dh es geht mehr darum, Haltung zu zeigen, einen Standpunkt zu vertreten.Denn diese Entscheidung verbessert die Menschenrechte nicht in Katar.Diese Entscheidung ist mehr Schein wie Sein.Hier waren mal wieder Heuchler und Moralapostel am Werk, die auch mit weißer Weste und besonders hellem Scheinheiligenschein sich in 2024 bei den Wahlen präsentieren wollen.
Im übrigen es es doch widersprüchlich, wenn man einerseits Gas aus Katar kauft und andererseits diese Meisterschaft ablehnt.Auch ist es widersprüchlich, dass man kein Gas beim Menschenrechtsverletzer Putin kauft, wohl beim Menschenrechtsverletzer Katar.Die Kataris sind anscheinend die sympathischeren Folterer.
Kurzum es ist besser, Politik und Sport nicht miteinander zu vermischen.Das bringt nichts.
Henau wie Kirche und Politik. Diese Beiden sollte man ebenfalles nicht vermischen. Wir hatten einen Pastor, der sich zu viel mit seiner Partei und Politik beschäftigte, anstatt sich anständig um seine Schafe zu kümmern. Keine gute Mischung.
Kein Problem, Eupen ist reich, wir werden unser Geld woanders ausgeben, wollte eh nicht im Dezember draußen im Nassen rumstehen... Ach dann sollte auch keiner der Politiker die das mitentschieden hat Urlaub in der Türkei oder Dubai machen, USA ist dann auch verpönnt... Ach auch Frankreich ist ja auch nicht sehr demokratisch...
Das sich “anständig um seine Schafe kümmern” geriet in den vergangenen Jahrzehnten bei dem einen oder anderen “Pastor” auch mal zu unanständigem “Kümmern”, Herr Hoffmann, über das man ebenso lang den Talar des Schweigens hüllen wollte. Stimmt: mit Menschenrechten hat dies nur “am Rande” etwas zu tun.
Das Absagen von von Publicviewing-Events wird die Menschenrechtssituation in Katar nicht verbessern, ist als Zeichen aber mindestens so sinnvoll, wie das heuchlerische und undifferenzierte “alle in einen Sack” des eimerscheider Couch-Scharfrichters. Aus Pandemie-Gesichtspunkten aber eine durchaus hilfreiche Entscheidung.
Die WM hätte nie an Katar vergeben werden dürfen und Fußballvereine sollten sich schämen, als Retortenclub des Wüstenstaates herzuhalten.
Die Kataris sind mit Sicherheit nicht die ”sympathischeren” Folterer. Einen Angriffskrieg auf ein Nachbarland mit tägliche Raketensalven auf Zivilisten haben sie allerdings auch noch nicht vom Zaun gebrochen.
Wäre dies aber nicht die Gelegenheit, die Daseinsberechtigung des RSM einmal zu hinterfragen, jetzt, wo allerorts nach Einsparmöglichkeiten gesucht wird?
Soso, während in unserem Nachbarland Deutschland 60 Prozent aller Deutschen nicht mehr ein noch aus wissen, weil sie überhaupt nichts mehr zum Sparen oder für Urlaub und Ausgehen in der Tasche haben, rebelliert die hiesige Party-Szene wegen angeblicher "Zunichtemachung hiesiger Glücksgefühle". Gehts noch?
Wie abscheulich muss das Bunte Treiben der Party-Szene noch auf dem Rücken der Armen und Schwachen ausfallen?
Spenden Sie Ihren überschüssigen Post-COVID-Überprofit den zwei Millionen Obdachlosen Menschen in Deutschland, ihre überschüssigen Lebensenergie und Kräfte für soziales Engagement im Tierheim oder studieren Sie über die Menschenrechtsverletzungen in Katar anstatt Nationalismus und Egoismus täglich für die "Roten Teufel" auszuschwitzen!
Ich muss allerdings MSE Recht geben, dass der Katar-Gaskauf der BRD-Regierung zulasten der Deutschen Privathaushalte der absolute Widerspruch ist. Russland hassen und Gas überteuert aus Ländern kaufen, wo es ein markantes Problem gibt mit der Einhaltung der Menschenrechte. Am besten zum 10-fachen Einkaufspreis damit noch mehr Deutsche unter der der Brücke verenden?
Herr Drescher, wir sind hier in Belgien, sollten Sie noch nicht gemerkt haben, was kümmert uns die Deutschen? Haben auch genug Misere hier, es wurde auch niemanden gezwungen Scholz und Habeck zu wählen, da sind die Nachbarn selbst schuld
Werter Herr Grinch,
können Sie sich eigentlich vorstellen, wieviele Stunden der Mittelstand wöchentlich an Stunden klopft.
Fußball in der GEMEINSCHAFT erleben entspannt ungemein.
Jeder Mensch braucht ein positives Erlebnis zum auftanken.
Überlegen Sie einmal, wen Sie Vorwürfe machen sollten.
Herr Leonard.
Es ist eine gefährliche Sache, Menschenrechte und die Zurverfügungstellung von öffentlicher Infrastruktur miteinander zu verknüpfen.Dann müsste strenggenommen die Stadt Eupen auch den katholischen Pfarrer den Zutritt zum gemeindefinanzierten Pfarrhaus verwehren, weil die katholische Kirche auch Menschenrechte nicht respektiert.
Stimmt Katar hat keinen Angriffskrieg auf seine Nachbarn gemacht. Unterstützt aber finanziell religiöse Gruppen im Ausland und wird wie Russland autoritär regiert.
Bevor man Menschenrechte in anderen Ländern anprangert, sollte man Zuhause mal die Menschenrechte verbessern.