Mal kräht ein Hahn, mal muht eine Kuh, mal blökt ein Schaf - und das alles in der Eupener Innenstadt. Denn dort hat am Sonntag ein "Bauernhof zum Anfassen" halt gemacht. Es gibt viele Infostände, regionale Produkte und eben auch Tiere. Das lockt schon früh viele Interessierte bei bestem Wetter an. Hinter der Veranstaltung steht unter anderem der Grüne Kreis.
"Wir suchen die Öffentlichkeit, weil die Leute doch immer weiter weg von der Landwirtschaft sind in der heutigen Zeit. Und mit so einer Aktion haben wir die Möglichkeit, den Leuten die Landwirtschaft zu zeigen", freut sich Christoph Baum, der Vorsitzende des Grünen Kreises in Eupen, über den hohen Zuspruch.
Wo kommt das her, was ich esse oder trinke, von wo stammen die Materialien meiner Kleidung? Fragen wie diese konnten am Sonntag beantwortet werden, weil die Produzenten direkt vor Ort waren.
"Und auch viele Erwachsene fragen, weil sie es nicht genau wissen. Und wir nutzen die Gelegenheit, um zu erklären, wie wir arbeiten. Und nicht immer nur die schlechteren Sachen, die man aus den Medien kennt, sondern auch die guten Sachen, wie wir mit den Tieren umgehen und das ist auch wichtig zu zeigen."
Damit sollen die Menschen für die Landwirtschaft sensibilisiert werden. Was, wenn man sich umhört, durchaus Früchte trägt. "Dass die Kinder verstehen, dass das, was wir jeden Tag essen und einkaufen, nicht einfach aus irgendeiner Fabrik kommt, sondern dass es von Landwirten produziert wird", sagt ein Besucher.
"Ich finde, es wird wieder wichtiger. Auch gerade wenn man Kinder hat. Nachhaltigkeit wird immer mehr ein Thema. Und ich denke, es ist für die Kinder auch wichtig zu wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen, Respekt zur Natur, das finde ich schon wichtig", meint ein anderer Besucher.
Ein Highlight des Tages ist auch der Erntedankzug, der durch die Eupener Unterstadt hin zum regionalen Markt in die Oberstadt führt. Vierzig Gruppen nehmen mit geschmückten Traktoren, alten Kutschen und Maschinen oder Pferdegespannen an dem Umzug teil.
Am Sonntag ist die Landwirtschaft für jeden sichtbar - doch auch wenn sie das an den anderen Tagen nicht ist, wichtig bleibt sie allemal, wie Christoph Baum erklärt.
"Alles was wir produzieren, sind Nahrungsmittel. Sei es Milch, Getreide für Brot, Soja, Wolle für Kleidung", so Christoph Baum. "Wir machen alles, was man irgendwie essentiell nötig hat zu leben. Also ohne Landwirtschaft funktioniert es nicht. Wir haben ja neue T-Shirts drucken lassen. Ihr müsst mal lesen, was hinten drauf steht. Dann wisst ihr Bescheid." Auf den T-Shirts des Grünen Kreises steht: "Ohne Landwirtschaft wärst du hungrig, nackt und nüchtern."
So hat der ein oder andere am Sonntag etwas Neues über die Wichtigkeit der Landwirtschaft lernen können.
Andreas Lejeune