Vor knapp einem Jahr endete das geschäftige Treiben auf der Eupener Entbindungsstation. Mit dem Abgang mehrerer Gynäkologen musste die Abteilung geschlossen werden. Aus 400 Geburten jährlich wurde Stillstand.
Auch zurzeit ruht die Station noch, aber Eupens Chefarzt Dr. Tom Van Leemput hat positive Neuigkeiten. "In der Zwischenzeit haben wir sechs Teilzeitgynäkologen, die hier Sprechstunden machen, wovon die meisten auch bei uns operieren. In der Zwischenzeit sprechen wir auch mit anderen Gynäkologen. Montag wird auch Dr. Christian Barbara auf Vollzeit bei uns anfangen und Ende des Jahres kommt normalerweise eine Gynäkologin Vollzeit."
Das Team wird größer als früher. Das war auch nötig, um das Ziel - die Rückkehr der Entbindungsstation in Eupen - zu erreichen. Im Eupener Krankenhaus hat man die Chance genutzt, um die Dienstpläne an die neuen Bedürfnisse der Ärzte anzupassen. Eine bessere Work-Life-Balance musste in Einklang gebracht werden mit einer 24/7-Bereitschaft. Die ersten Schritte hin zum Ziel sind gemacht.
"Was wir jetzt anfangen, ist, dass wir wieder gynäkologische Eingriffe bei uns im Krankenhaus machen. Unsere Entbindungsstation wird in den nächsten drei Monaten renoviert. In der Zwischenzeit können trotzdem gynäkologische Eingriffe durchgeführt werden, da die Patienten auf chirurgische Abteilungen verteilt werden können. Entbindungen werden noch immer in unseren Partnerkrankenhäusern gemacht. Sobald wir das Puzzle in Ordnung haben von der Dienstbereitschaft, um Entbindungen zu machen, werden wir mit den Entbindungen hier sofort starten", so Dr. Van Leemput.
Ziel ist ein Start Mitte nächsten Jahres. Je früher, ist sich Chefarzt Dr. Tom Van Leemput aber sicher, desto besser. Die Frühchenstation, die die ganze Zeit über weiter genutzt wurde und bereits den neuesten Standards entspricht, steht für den Alltag mit Geburten in Eupen jedenfalls schon bereit.
Auf der Entbindungsstation starten zurzeit die Bauarbeiten zur Renovierung. Da soll auch nicht nur ein neuer Anstrich her: Bei der Rückkehr der werdenden Eltern soll auch hier alles modernisiert sein. Eltern, Kinder sowie das Personal sollen sich auf der Station wieder wohlfühlen können.
Das Personal freut sich jedenfalls riesig auf die Rückkehr, so die Chef-Hebamme Martine Königstein. "Wir wären so froh, wieder hier auf Station arbeiten zu dürfen, wieder eine Equipe zu sein und wieder ein Zuhause zu haben. Sie müssen wissen, dass wir das ganze Jahr aufgeteilt worden sind. Manche sind in Heusy, manche auf verschiedenen Stationen und wir würden uns so freuen, wieder zusammen hier auf unserer Station arbeiten zu können und dass dementsprechend auch unsere hiesigen Frauen, die hier Deutsch sprechen wollen, auf deutscher Sprache entbinden dürfen."
Noch ist das Ziel nicht erreicht. Aber eine Wiedereröffnung der Entbindungsstation rückt näher. Statt Jahren sind es nur noch Monate, bis das Licht auf der Entbindungsstation wieder angeht.
Robin Emonts