Vor zwei Jahren hatte die Gemeinde Bütgenbach begonnen, ihre Straßenlampen durch den Stromverteiler Ores auswechseln zu lassen - auf sparsamere LED. So konnten laut Energieschöffe Stéphan Noel schon 57 Megawattstunden pro Jahr eingespart werden.
In der nächsten Tranche sollen nun weitere 176 Leuchten ersetzt werden, und zwar in Küchelscheid-Leykaul, Hinter der Heck in Elsenborn und Auf der Domäne bei Bütgenbach.
Die Kosten dafür liegen bei 67.000 Euro, wovon die Gemeinde 36.000 Euro tragen muss.
Doppelt so schnell wie geplant
In diesem Rhythmus könnten schon nach fünf Jahren alle Straßenlampen in der Gemeinde ersetzt sein, ursprünglich waren dafür zehn Jahre eingeplant.
Für die Opposition begrüßte Hermann-Josef Pauels diese Strategie - ganz sicher angesichts der herrschenden Strompreise. Er fragte, wie es um eine mögliche Abschaltung während der Nacht stehe und - vorausschauend - um die öffentliche Weihnachtsbeleuchtung.
Bürgermeister Daniel Franzen erklärte, dass Ores allen Gemeinden vorgeschlagen habe, die öffentliche Beleuchtung (an Straßen, Kirchen, Denkmälern, ...) von Mitternacht bis 5 Uhr morgens abzuschalten, und zwar vom 1. November bis zum 31. März.
Das soll noch in einem Ausschuss des Gemeinderates besprochen werden. Bei einem Einverständnis der Ratsmitglieder werde das Kollegium dann einen entsprechenden Beschluss vorbereiten.
Was die Weihnachtsbeleuchtung angeht, plant die Gemeinde nicht, weitere Beleuchtung anzuschaffen. Die Beleuchtung der Weihnachtsbäume und Kioske sei schon auf LED umgerüstet worden.
Unterhalt mittels Pauschale
Die Gemeinde Bütgenbach will auch weiterhin den Beleuchtungsdienst von Ores in Anspruch nehmen. Anstelle von Einzelanfragen für Reparatur und Unterhalt war sie vor drei Jahren schon auf das Angebot einer Pauschalerstattung eingegangen.
Dieser Vertrag läuft nun aus und wird um vier Jahre verlängert. Die Pauschale liegt im kommenden Jahr bei 894 Euro.
Auch Streusalz ist deutlich teurer
Ein Zusatzpunkt betraf die gestiegenen Preise beim Streusalz. Der Bütgenbacher Gemeinderat hatte sich im Juni erneut der Einkaufszentrale der Provinz Lüttich angeschlossen.
In der Zwischenzeit hat der ausgewählte Lieferant signalisiert, dass er die Preise nicht halten kann. So sei der Preis für das Streusalz von rund 46 Euro pro Tonne auf 56 Euro pro Tonne gestiegen.
Die Gemeinde Bütgenbach hatte einen Bedarf von 250 Tonnen angemeldet.
Den Reaktionen der Ratsmitgliedern war anzusehen, dass sie bei diesem Punkt schwerlich die Wahl hatten ... denn der nächste Winter kommt bestimmt.
Brunnen leisteten wertvolle Dienste
Auf eine Frage von Manuel Dollendorf nach der Trinkwassersituation in diesem Sommer konnte Wasserschöffe Charles Servaty verkünden, die neuen Brunnen P5 und P6 hätten "wertvolle Dienste" geleistet. Ohne ihren Anschluss im Frühjahr - "just in time", wie Servaty sagte - wäre die Gemeinde ohne Zweifel wieder auf Wassertransporte angewiesen gewesen.
Die Quellfassungen hätten im Laufe des trockenen Sommers von mehr als 60 Kubikmetern im April auf fünf Kubikmeter Anfang September nachgegeben. Inzwischen habe sich der Wasserstand wieder etwas erholt.
Allerdings werde die Gemeinde weitere Anstrengungen unternehmen müssen, um die Trinkwasserversorgung garantieren zu können. Vorstudien hätten weitere Brunnenbohrungen empfohlen, so etwa in Richtung Rurhof.
Was wird aus der ehemaligen Reithalle?
Hermann-Josef Pauels erkundigte sich nach der ehemaligen Reithalle, die größtenteils leer stehe und nur selten genutzt werde. Dabei sei 2016 noch das Dach erneuert worden.
Pauels wollte wissen, ob die Eisenträgerkonstruktion in der Tat so angegriffen sei, dass die Halle für einen Umbau nicht in Frage komme.
Bürgermeister Daniel Franzen bestätigte, dass statische Untersuchungen bei der Dacherneuerung darauf hingedeutet hätten, dass "der Zustand der Trägerkonstruktion nicht der beste" sei. Er habe bei Schneelast auf dem Dach auch schon den Zugang zur Halle vorsichtshalber sperren müssen.
Stephan Pesch