"Dieses Projekt ist voller Überraschungen. Ich hätte niemals gedacht, eigene Produkte zu vertreiben", sagt Nina Brüls über ihr Start-up Madu. Zusammen mit ihren Cousinen Annika und Karina entwickelte sie die Idee während der Ferien bei den Großeltern in der Eifel. Vor zwei Jahren wurde dann Realität daraus: Ihr erstes Produkt, ein Haarpflegeöl mit Bienenwachs aus der familieneigenen Imkerei in Rocherath, kam auf den Markt und hatte Erfolg - nicht nur in Ostbelgien.
Steigende Verkaufszahlen haben die jungen Frauen ermutigt, zwei weitere Produkte zu kreieren. Im Dezember kommen Shampoo und Haarspülung auf den Markt. Die Vorbestellungen laufen online. Auch dieses Mal sind es Produkte auf natürlicher Basis. "Die sind für den täglichen Gebrauch in der Dusche, dadurch für eine größere Zielgruppe. Auch aus Honig von Bienen aus Rocherath - im Haaröl nur Bienenwachs, im Conditioner Wachs und Honig", so Nina Brüls. Auch dieses Mal haben sie ihren Rohstoff testen lassen - mit einem erfreulichen Ergebnis für den Eifeler Standort.
Naturschutz und Kosmetik zu verbinden, haben sie sich von Anfang an auf die Fahnen geschrieben. Auch jetzt fließt pro Stück ein Euro in den Naturschutz - konkret in ein Projekt der Naturschutzvereinigung Natagora-BNVS. "Die haben eine Parzelle bestellt, bepflanzt und haben Bienenhotels. Es war unser Startprojekt. Der Kreis schließt sich - Bienen aus der Region an die Region zurück."
Sie haben viel gelernt in den letzten zwei Jahren. Nicht alles sei so glatt gelaufen wie geplant, sagt Nina Brüls. "Unsere wichtigste Erfahrung: niemals aufgeben. Es gab Stolpersteine. Beim Packaging: Der Stopfen reagierte mit Öl."
Auch das finanzielle Risiko gehört zu den Herausforderungen. Den Start hatten die Frauen noch mit Hilfe einer Crowdfunding-Kampagne finanziert. Dieses Mal wollen sie es alleine stemmen und einen Teil des Kapitals durch Vorbestellung aufbringen. Das nötige Selbstbewusstsein haben sie sich in den zwei Jahren erarbeitet. "Dass man sich nicht davon einschüchtern lassen darf, einen langen Atem haben und nicht aus der Bahn werfen zu lassen."
Aktuell arbeiten die drei jungen Frauen in Düsseldorf, London und Luxemburg. Aber bald steht das nächste Familientreffen in der Eifel an, wo alles angefangen hat. Dann werden wieder Pläne geschmiedet. Und vielleicht wird aus dem kleinen Hobby-Start-up eines Tages etwas Größeres.
Michaela Brück