Mittlerweile entgeht es niemandem mehr: Alles ist teurer geworden und ein Ende ist nicht in Sicht. Auch die Kunden bemerken eines beim Griff in das Portemonnaie: Viele Preise steigen auch auf der Einkaufsliste.
Die hohen Preise haben verschiedene Gründe, denn auch für die Einzelhändler wird alles teurer, erklärt Metzgermeister Thomas Gritten, Präsident der Fördergemeinschaft St. Vith. "Die Kosten im Moment steigen auf verschiedenen Ebenen. Das heißt sowohl der Waren-Einkauf ist teurer geworden, aber auch die Kosten rundherum wie Energie, Löhne und so weiter. Es ist alles, was eigentlich im letzten Monat nur noch eine Richtung kennt: nämlich nach oben."
Ziel ist es, die Kosten in einem gewissen Rahmen zu halten. Das heißt: Sparen, wo es geht. "Man versucht schon all das, was wir in der Produktion brauchen, so effizient wie nur möglich einzusetzen. Das heißt zum Beispiel im konkreten Fall: Wenn ich jetzt einen Ofen anschmeiße, versuche ich den möglichst immer voll zu machen. Das Zweite, was man immer gut machen kann, ist, dass man möglichst verschiedene Sachen auch über Nachtstrom laufen lässt, das heißt abends nach 22 Uhr, beziehungsweise morgens vor 7 Uhr."
Auch in Eupen wird gespart
Auch im Autohaus Johnen in Eupen wird gespart, sagt Michael Johnen, Vize-Vorsitzender bei "Eupen handelt". "Im Autohaus, wo früher die Leute einen warmen Showroom von 22 oder 23 Grad fanden, sagen wir jetzt 'Nein'. Der Showroom wird nur minimal geheizt auf vielleicht 15 Grad und wo die Mitarbeiter sitzen kommt vielleicht eine kleinere Heizung, dass sie beim Verkaufsraum eine angenehme Temperatur von 20 Grad haben."
Leider machen die Sparmaßnahmen trotzdem nur einen kleinen Teil wieder wett. "Diese Einsparung von den Unternehmen für die Energie wird nicht das ersparen, was man als Mehrausgaben hat. Das ist ein totaler Trugschluss, dass man sagt 'So, ich spare jetzt'. Die Sparmaßnahmen würden, in alter Rechnung, vielleicht 15, 20 Prozent ausmachen. Aber wenn ich einen vierfachen Preis habe, habe ich trotzdem noch zu viel Energie."
Verkaufspreise anpassen
Am Ende sind es deshalb auch die Kunden, die tiefer ins Portemonnaie greifen müssen. Für Thomas Gritten ist das leider unausweichlich. "Letzten Endes kommt, glaube ich, keiner - ob ich das jetzt bin oder auch einer der Kollegen - drumherum, die Verkaufspreise auch anzupassen. Wenn man jetzt eine kurzfristige Preis-Erhöhung hat, wo man weiß 'Okay, in ein paar Wochen oder selbst in ein paar Monaten pegelt sich das wieder ein', nimmt man es hin. Aber hier ist es jetzt so, dass über einen längeren Zeitraum die Preise auch wirklich stark gestiegen sind. Wenn man jetzt kleinere Preiserhöhungen hat, gibt man sie nicht sofort an den Kunden weiter, aber hier in dem Fall wird früher oder später keinem etwas anderes übrig bleiben."
Trotzdem blickt Metzgermeister Thomas Gritten zuversichtlich in die Zukunft. "Im Prinzip ist es vielleicht auch eine Hoffnung, dass es sich irgendwann auch einmal einpendelt. Dass man wieder ein bisschen mehr Planungssicherheit hat."
Marisa Sonnen
Liebe Marisa Sonnen,
wieder ein gelungener Beitrag, der ebenfalls brandaktuell ist.
Weiter so!
Super! Wieder ein sehr schöner Beitrag von Fräulein Marissa Sonnen.
Echt interessantes und aktuelles Thema, daß vielen Menschen betrifft und sehr realistisch vorgestellt. Alle Achtung 👏👏👏