"Da geht mir das Herz auf", bekannte Schöffe Stephan Wiesemes, der in Schoppen lebt und aus eigener Erfahrung weiß, wie schlecht dort der Mobilfunkempfang ist - erst recht, seit im Herbst 2015 die Mobilfunkantennen vom früheren Wasserturm in Bütgenbach entfernt wurden.
Seitdem haben die Gemeindeverantwortlichen hartnäckig an den zuständigen Stellen in der Politik und bei Mobilfunkanbietern auf eine Lösung gedrängt.
Standort in der Gewerbezone
Nun hat sich Orange bereit erklärt, in der Gewerbezone Schoppen einen Sendemast zu errichten, der auch von Proximus und anderen Mobilfunkanbietern genutzt werden kann. Der Standort ist am Außenborner Weg zwischen dem Betrieb Isosystems und dem Tierheim.
Das ausgesuchte Gelände unterlag noch einer Erbpacht mit dem Stromverteiler Ores und der Firma Matecom. Der Gemeinderat beschloss nun einstimmig, beide Erbpachtverträge (teilweise) aufzulösen und so den Weg frei zu machen für einen besseren Mobilfunkempfang in Schoppen, Möderscheid, Stephanshof, Faymonville, Ondenval, im Ortsteil Weywertz-Bahnhof und in Teilen von Thirimont.
Allerdings ist das "noch nicht für heute und morgen", wie Bürgermeister Erik Wiesemes unterstrich. Erst muss der Mietvertrag mit dem neuen Betreiber abgeschlossen und eine Bau- und Globalgenehmigung beantragt werden. Die infrastrukturellen Voraussetzungen sind mit Strom- und Glasfaserkabel aber vorhanden.
Effizientes Heizen "en gros"
Die Gemeinde lässt mit einer Vergleichsstudie prüfen, wie eine Reihe von öffentlich genutzten Gebäuden in Amel am wirkungsvollsten beheizt werden kann.
Bei diesen Gebäuden handelt es sich um das Gemeindehaus, die Kirche, das Antoniushäuschen, das Pfarrheim, die Sozial- und Notaufnahmewohnungen gleich gegenüber, das alte Polizeigebäude, das Pfarrhaus, die frühere Bischöfliche Schule (in der heute die Bibliothek untergebracht ist und demnächst die Kinderkrippe und das Seniorendorfhaus), das Schützenhaus, die Schule, das Gebäude der außerschulischen Betreuung und die Fußballkantine des KFC Grün-Weiß Amel.
Diese Gebäude werden zurzeit mit Heizöl und teils sehr alten Heizungsanlagen befeuert, erklärte Amels Energieschöffe Patrick Heyen. Nun soll geprüft werden, welches das effizienteste Heizsystem wäre und wo der ideale Standort für eine mögliche zentrale Versorgung wäre. Dafür sind 18.450 Euro veranschlagt, die zu 100 Prozent von der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Rahmen ihres integrierten Energie- und Klimaplans übernommen werden.
Michael Hennes hält es für sinnvoll, wenn sich auch private Abnehmer anschließen könnten. Das Gemeindekollegium will prüfen lassen, inwiefern das rentabler sein könnte und ob das überhaupt erlaubt ist, da die Gemeinde ja nicht als Energieverteiler auftreten könne.
Am früheren Molkereigebäude verfügt die Gemeinde Amel schon über ein Nahwärmenetz für mehrere Einrichtungen (Turnhalle, Feuerwehr, Bauhof, ÖSHZ, Kreativa, ...).
Mitfahrparkplatz hinter dem Gemeindehaus
Hinter dem Ameler Gemeindehaus wird auf Anregung der Provinz Lüttich ein Mitfahrparkplatz angelegt. Die Kostenschätzung beläuft sich auf rund 350.000 Euro (einschließlich eines Fahrgastunterstands). Die Provinz hatte schon im Mai 2018 maximal 100.000 Euro zugesagt.
Das Gemeindekollegium konnte die Bedenken von Gary Jost hinsichtlich einer Flächenversiegelung zerstreuen: Hier muss mit einem wasserdurchlässigen Material gearbeitet werden.
Vorschulische Aufsicht wird teurer
Vor Beginn des Unterrichts bietet die Gemeinde in sieben ihrer neun Schulen eine Aufsicht für Kinder an. Bislang mussten die Eltern pro halbe Stunde Aufsicht einen Euro zahlen. Dieser Betrag wird ab 1. Januar 2023 auf zwei Euro erhöht, um den Anteil der Gemeinde an dem Defizit zu senken.
Auf Grundlage der bisherigen Erfahrungen müsste der Beitrag der Eltern bei 2,50 Euro liegen, um kostendeckend zu sein. Schulschöffe Patrick Heyen fürchtet aber, dass dann das Angebot weniger in Anspruch genommen würde, während sich die personellen Fixkosten nicht zwingend verringern.
Stephan Pesch