In der Eupener Unterstadt gibt es insgesamt neun kommunale Brücken. Die Brücke am Scheiblerplatz ist die einzige, die das Hochwasser unbeschadet überlebt hat.
Momentan laufen die Arbeiten an der Brücke, die die Malmedyer Straße und Haastraße miteinander verbindet. Um den Wiederaufbau der Brücken kümmert sich die Stadt selbst.
Aber nicht nur Brücken müssen in der Eupener Unterstadt wiederhergestellt werden. "Die Wallonische Region hat im September bereits mit den Ausbauarbeiten an der Weser und Hill begonnen. Seitdem werden ohne Unterbrechungen diese Arbeiten durchgeführt. Es werden auch Sicherheitsmaßnahmen entlang der Weser und Hill gemacht. Ich kann also nur großes Lob aussprechen zu dem, was in den letzten Monaten hier passiert ist", so Michael Scholl, Bauschöffe der Stadt Eupen.
Damit die Weser und Hill auch bei starkem Niederschlag in geregelten Bahnen fließen, wurden ihre Flussläufe gesichert. So zum Beispiel an der Hill in der Nähe des Rohrwerks und auch an der Quartum-Brücke.
Um die Sicherung der Flussläufe kümmert sich die Wallonische Region: "Die AIDE ist für das Schmutzwasser zuständig. Sie säubert und erneuert die Abwasserkollektoren entlang der Weser und Hill. Rund 40 Einlaufschächte müssen erneuert werden. Und rund 130 Meter müssen komplett erneuert werden." Die Abwasserkollektoren sammeln und leiten häusliches Schmutzwasser direkt zur Kläranlage nach Membach.
Damit ein erneutes Hochwasser nicht so viel Schaden anrichten kann, sollen einige Brücken anders wiederaufgebaut werden. "Wir arbeiten sehr eng mit der Wallonischen Region zusammen, was den Brückenbau anbelangt", so Michael Scholl. "Bei den neuen Brücken achten wir darauf, dass wir keine Mittelpfeiler mehr haben, sodass kein Treibgut an den Pfeilern festsetzen kann und wir einen guten Durchfluss unter den Brücken haben."
Sicherung der Flussufer, Wiederaufbau von Brücken, Reinigung und Instandsetzung von Abwasserkollektoren: Eine Menge Arbeit, die ohne die Hilfe der Wallonischen Region und der interkommunalen AIDE unmöglich ist.
Wann die Arbeiten abgeschlossen werden, ist schwer zu sagen. "Nach meinen optimistischen Schätzungen könnten wir 2024 mit den Arbeiten fertig sein. Aber diese Frage ist sehr schwer zu beantworten. Vor allem die Kosten für Baumaterialien sind in den letzten Monaten in die Höhe geschnellt und wir müssen auch schauen, dass wir das Ganze finanziert bekommen."
Tag für Tag verschwinden in der Unterstadt die Stellen, die an das Hochwasser erinnern. Ruhiger wird es für die Unterstädter jedenfalls nicht. Ein weiteres Projekt steht für das kommende Jahr bereits in den Startlöchern: "Zusätzlich ist geplant, dass im nächsten Jahr der Schilsweg erneuert wird. Das ist natürlich ein Nadelöhr."
"Da wissen wir auch noch nicht so richtig, wie wir den Verkehr dann umleiten werden. Das ist keine einfache Aufgabe, da die Schwerlast-Transporter auch in die Unterstadt müssen", so der Schöffe. "Das sind Dinge, da müssen wir uns noch Gedanken machen. Aber ich bin mir sicher, dass wir da auch noch die passenden Lösungen finden werden."
Dogan Malicki