Organisiert werden die Besichtigungen vom deutschen Verbund von Bunker-Dokumentationsstätten. Die Verantwortlichen waren der Meinung, dass die Rhetorik des Kalten Krieges momentan eine traurige Renaissance erlebt. Sie sagen: "Alte Konfliktmuster zwischen Ost und West spielen rund um den Krieg Russlands in der Ukraine wieder eine Rolle und die Gefahr einer Eskalation ist greifbar." Und angesichts des Ukraine-Krieges habe sich "das öffentliche Bewusstsein auch mit Blick auf Zivilschutzkonzepte radikal verändert."
Deshalb kann man im Herbst drei frühere Atomschutzbunker in der Eifel bei Bustouren besichtigen und wird auch über den Faktor Zivilschutz sprechen. An den Touren am 4. und 18. September sowie am 9. und 23. Oktober können jeweils bis zu rund 50 Interessenten teilnehmen.
Die Zeitreise in den Kalten Krieg mit Erklärungen von Experten startet beim ehemaligen "Ausweichsitz" der deutschen Bundesregierung bei Bad Neuenahr-Ahrweiler. Dort sind allerdings von den damals 17 Kilometern Länge mit 1.800 Zimmern nur noch 200 Meter als Museum mit tonnenschweren Toren, Arbeits- und Schlafräumen erhalten.
Außerdem wird der einstige Atomschutzbunker der Düsseldorfer Landesregierung in Kall angesteuert. Dort scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Der Bunker ist noch komplett eingerichtet - so, wie der Bunker 1992 aufgegeben wurde.
Dritte Station ist der ehemalige Bunker der Landeszentralbank NRW in Mechernich. Dort geht es hinter schweren Stahltüren und meterdickem Beton um Geld. Dem Bunker hat man damals sogar zur Tarnung einen fiktiven Ortsnamen gegeben: Steinfurt. Ein solches Dorf gibt es an dieser Stelle aber gar nicht.
Informationen zu den Bunkerbesichtigungen gibt es auf der Webseite der Bunker-Dokumentationsstätten.
dpa/lo/est