Die beiden Wassertürme werden wegen der zentralen Trinkwasserversorgung in der Gemeinde seit längerem nicht mehr genutzt. Der Kommunale Beratungsausschuss für Raumordnung und Mobilität (KBRM) sprach sich für einen Verkauf der Gebäude und eine neue Nutzung aus - unter festgelegten Bedingungen.
Im Frühjahr konnten Angebote eingereicht werden. Eine Jury aus Vertretern der Gemeinde und des KBRM sollte dann anhand eines Punktesystems unter den möglichen Bewerbern eine Wahl treffen.
Für den Wasserturm in Elsenborn gab es ein Kaufgebot, in Bütgenbach waren es zwei, die sich auch nach der Juryberatung bei der Punktezahl die Waage hielten. So musste das Los entscheiden.
Tolle Aussicht ... auf den Sternenhimmel
In Bütgenbach will Arno Genten aus Schoppen im oberen Teil des Wasserturms eine Ferienwohnung für sechs Personen (mit einer kleinen Aussichtsplattform) einrichten. Er hat 20.000 Euro für den Turm und die dazugehörige Parzelle geboten.
In Elsenborn will Philippe Thomas im unteren Teil die Möglichkeit schaffen, kleinere Speisen zu sich zu nehmen - unter Rückgriff auf einen Traiteur, eine Küche ist nicht eingeplant. Im oberen Bereich des Wasserbeckens soll ein Raum für Seminare entstehen und darüber, "als Kirsche auf der Torte", wie es Bürgermeister Daniel Franzen formulierte, eine Kuppel, die auch einen Blick auf den Sternenhimmel eröffnen kann.
Hier hat der Ersteher rund 11.000 Euro geboten. Beide Kaufgebote lagen damit über den erwarteten 10.000 Euro.
Da die Umbauarbeiten innerhalb von zwei Jahren nach dem Verkauf beginnen müssen, dürfe man jetzt schon gespannt sein, sagte Franzen.
Neue Globalgenehmigung für Bauhof
Für den erst vor ein paar Jahren erneuerten Bauhof in Weywertz lässt die Gemeinde eine neue Globalgenehmigung erstellen. Sie soll neben dem Gebäude das bisher nicht erfasste Umfeld einschließen und damit auch die geplanten Erweiterungen.
So sollen die Tankanlage und der Waschplatz an die gesetzlichen Normen angepasst werden. Ein neues Streusalzlager soll die Kapazität vergrößern helfen. Es sind weitere Lagerboxen vorgesehen, unter anderem für das Kehrgut der Kehrmaschine. Das Dach der hinteren Halle muss neu eingedeckt werden. In Zukunft könnten ein Treibhaus und eine kleine Kompoststation hinzukommen.
Einen Teil der Arbeiten will die Gemeinde selbst in die Hand nehmen und beaufsichtigen, für eine Reihe von Vorhaben soll das der Projektautor übernehmen, der nun gesucht wird. Das würde etwa auch die Möglichkeit von Bodenproben einschließen, wie Daniel Franzen auf eine Frage von Elmar Heindrichs antwortete.
Zusatzkosten bei Bodenproben
Letzteres betraf auch einen weiteren Tagesordnungspunkt: Wie viele andere Gemeinden in der Wallonischen Region macht Bütgenbach in einer Resolution auf die zusätzlichen Kosten aufmerksam, die durch die neue Dekretgebung in Sachen Bewirtschaftung, Rückverfolgbarkeit und Sanierung von Erdreich bei Bauprojekten auf die Gemeinden zukommen können. Schöffe Stephan Noel beschrieb die möglichen Risiken und Konsequenzen. Die anderen Eifelgemeinden wollen sich laut Daniel Franzen dieser Resolution anschließen.
Auf Anregung von Elmar Heidrichs wurde der Punkt präzisiert, wonach die Gemeinde beim Auftreten einer natürlich vorkommenden Konzentration etwa von Schwermetallen darauf drängt, diese kostengünstig in einer Deponie der gleichen geologischen Formation zu entsorgen. Heindrichs wollte den Eindruck ausgeräumt wissen, dass für die Gemeinde gegenüber Privatleuten und Betrieben eine Extrawurst gebraten würde.
Restaurierte Wasserpumpe Küchelscheid
Viel Lob und einen Zuschuss in Höhe von rund 2000 Euro gab es für die VoG 811, die am ehemaligen Bahnhof in Küchelscheid eine alte Wasserpumpe mustergültig hergerichtet hat. Die Deutschsprachige Gemeinschaft hatte für das Kleindenkmal schon 2500 Euro zugeschossen.
Schöffe Charles Servaty, selbst ein Küchelscheider, hob die Initiative der ÖKLE-Mitglieder aus Küchelscheid/Leykaul hervor, dank derer das Objekt in die Liste der Kleindenkmäler aufgenommen wurde. Er freute sich über die "sehr gelungene Restaurierung".
Nach einer längeren Pause aus gesundheitlichen Gründen nahm Servaty erstmals wieder an einer Gemeinderatssitzung teil. Er dankte den anderen Ratsmitgliedern ausdrücklich für die in dieser Zeit erhaltenen Genesungswünsche.
Stephan Pesch