Die Liste ist lang. Für den Französischunterricht einen "Bescherelle", für Mathe einen Taschenrechner und ein Geodreieck, mehrere Arbeitshefte, Ordner und Hüllen für unterschiedlichste Schulbücher, die keine Kratzer bekommen sollen. Vielleicht braucht es auch noch eine neue Schultasche, da die alte nicht mehr geeignet ist. So manchen Eltern kann da direkt zu Beginn des Schuljahrs mulmig werden.
Was all diese Sachen gemeinsam haben: Die Schüler und Schülerinnen brauchen sie nur für eine gewisse Dauer, maximal vielleicht sechs Schuljahre. Danach landet Material im Müll oder auf dem Dachboden. Dabei könnte man vieles vielleicht noch gebrauchen. Aus diesem Grund hat die Ecolo-Fraktion vor ein paar Jahren das Projekt "Farde wechsel dich" ins Leben gerufen.
Seit zwei Jahren liegt das Projekt in den Händen der Christlichen Krankenkasse. "Erstmal ist das ein Nachhaltigkeitsprojekt. Wir können Ressourcen schonen, etwas Gutes für die Umwelt tun und einen Beitrag zur Kostenlosigkeit des Unterrichts leisten. Das ist natürlich auch der Zeitgeist: Warum Neues kaufen, wenn es schon etwas gibt?", erklärt die Lokalkoordinatorin der Christlichen Krankenkasse, Alice Weber.
Ressourcen sparen, das ist das Hauptziel. In der momentanen Situation bedeutet Ressourcen sparen aber auch Geld sparen. Das System funktioniert dabei ganz einfach wie eine Tauschbörse. Wer Schulmaterialien hat, die er nicht mehr braucht, kann sie an einem der Verteilerstandorte abgeben. Auf der anderen Seite können Interessierte gebrauchtes Schulmaterial aus den Schränken mitnehmen und weiter nutzen.
Die einzelnen Schränke werden auch schon reichlich genutzt und das Projekt wächst immer weiter. In der gesamten DG gibt es zahlreiche Standorte. "Wir sind zurzeit bei 20 Standorten. Letzte Woche sind noch das Athenäum in Eupen und die Gemeindeschule in Thommen dazu gekommen. Außerdem werden noch mehrere Standorte in Burg-Reuland aufgebaut."
Tendenz steigend - das zeigt dann auch nochmal, wie wichtig so ein Projekt mittlerweile für die Region ist. Vor allem viele Ordner füllen die Regale, der Projektname "Farde wechsel dich" wird da wohl oft wortwörtlich verstanden. Die Organisatoren würden sich aber auch freuen, wenn der Platz in den Regalen für alles mögliche an Schulmaterial genutzt wird. Denn wirklich alles können Schüler und Schülerinnen gebrauchen.
Um das Angebot in Zukunft noch zu verbessern, hat Alice Weber noch einen Wunsch für die Zukunft, wenn Freiwillige ihr Material in die Schränke legen: "Am tollsten wäre es, wenn man davon dann ein Foto macht und das in die Facebook-Gruppe teilt, damit die Leute sehen, was in welchen Standort liegt."
So könnten die Schulmaterialien also noch gezielter abgeholt werden. Damit auch in diesem Schuljahr wieder zahlreiche gebrauchte Schulmaterialien einen glücklichen Abnehmer finden.
Robin Emonts