Schiff ahoi für "Suna" - so wurde das Solarboot diese Woche frisch getauft. Es sieht aus wie ein normaler Kajak, bis auf die Solarpaneele. Damit wird der Außenbordmotor elektrisch angetrieben. Ausgedacht und umgesetzt wurde das alles von Schülern aus verschiedenen Ländern.
"Sechs Partner haben daran teilgenommen: aus Belgien, Deutschland, Italien, Türkei, Polen und Ungarn. Wir haben uns jeweils mit Schülern und Betreuern sechs Mal innerhalb von drei Jahren getroffen", erklärt Projektkoordinator Guido Theissen. Seit Jahren betreut er die RSI-Schüler bei den Erasmus+-Projekten.
Mitbeteiligt bei der Entwicklung war Neele Packbier. Die RSI-Schülerin ist stolz auf die internationale Zusammenarbeit mit den anderen Schulen. "Das erste Treffen war Planung: Was brauchen wir? Wir brauchen Akku, Motor, dies und das. Da hat jedes Land seine Aufgabe bekommen."
"Nach drei Monaten haben wir uns wieder getroffen. Wenn es geklappt hat, haben wir neue Aufgaben bekommen. So ging das immer weiter, bis das Boot komplett fertig war." Auch Neele darf das Boot auf dem Bütgenbacher See testen. Der Antrieb funktioniert. Etwa zehn Knoten ist die Maximal-Geschwindigkeit. Und auch das Lenken hat Neele ohne Plumps in den See geschafft. "Ich war etwas aufgeregt vorher. Es war wackelig am Anfang. Aber ein tolles Gefühl, weil man weiß: Man hat mitgewirkt."
Das nächste Erasmus+-Projekt ist übrigens schon in Arbeit. Diesmal geht es in Richtung Robotik. Zwischen dem RSI und den anderen teilnehmenden Schulen haben sich teilweise schon langjährige Partnerschaften entwickelt. "Erasmus ist offene Schularbeit - jenseits der normalen Arbeit", erklärt Hartwig Grasse, Projektbetreuer von der Schule in Regensburg.
"Die Schüler sind begeistert vom offenen und selbstverantwortlichen Arbeiten. Manchmal ist es sogar so, dass Lehrer von Schüler lernen. Und trotz kultureller Unterschiede: Wir arbeiten zusammen und das können wir."
Weiteren erfolgreichen Projekten wie dem Solarboot Suna steht also nichts im Wege. Suna heißt übrigens Sonne und kommt von der internationalen Plansprache Esperanto. Der passende Name also für ein sonniges und internationales Projekt.
Raffaela Schaus