In der Kapelle des Klosters Heidberg sitzen die Niederländisch-Lehrer in einer U-Formation zusammen. Sie unterrichten an Grundschulen, Sekundarschulen und Universitäten. Doch: Während des Weiterbildungskurses herrscht Rollentausch. Die Lehrer sind für drei Tage Schüler. Gerade hören sie aufmerksam einem Dozenten zu. Das heutige Thema: Wie sehen eine gute schriftliche und mündliche Niederländisch-Prüfung aus? Jo Sterckx ist einer der Organisatoren: "Es gibt insgesamt sechs Workshops, die sehr interaktiv sind. Es wird zum Beispiel über aktivierende Arbeitsformen gesprochen oder Arten des Online-Unterrichts. Aber auch, wie man die niederländische Kultur am besten in den Unterricht einfließen lassen kann. Darüber hinaus ist das Ziel des Weiterbildungskurses, dass die Lehrer sich untereinander austauschen."
Es ist das fünfte Mal, dass die Organisation "Taalunie" einen Weiterbildungskurs für Niederländisch-Lehrer im Heidberg Kloster organisiert hat. Laut den Veranstaltern haben die Stadt Eupen und das Kloster einen ganz besonderen Charme. Darüber hinaus liegt das Kloster sehr zentral und vereinfacht die Anreise für viele Teilnehmer.
Teilnehmerin aus der Karibik
Für Janice Boekhoudt war die Anreise vermutlich doch etwas komplizierter. Sie kommt aus Aruba in der Karibik. Die Niederländisch-Lehrerin erklärt, dass sie die Kurse sehr schätzt, da sie dadurch ihre eigenen Lehrmethoden hinterfragen kann. Durch neue Inspirationen und Impulse kann sie ihren Unterricht verbessern: "Die Workshops sind alle super. Oft kommt es vor, dass man im Unterricht alte Lehrmethoden nutzt. Die hinterfragt man auch nicht. Durch die anderen Lehrer erhält man viele neue Eindrücke und Ideen. Die kann man dann in seinen eigenen Unterricht einfließen lassen. Das Event ist einfach super organisiert und die Interaktion mit den anderen Lehrern gefällt mir am meisten."
Sie lobt die Qualität der Kurse und auch die Organisation der Veranstaltung. Am besten gefällt ihr der Austausch mit den anderen Lehrern.
Neue Impulse
Eine nicht so weite Anreise hatte Anna Jansen aus Aachen. Sie unterrichtet Niederländisch an einer Gesamtschule in Heinsberg. Zufällig ist sie über einen Facebook-Post auf den Weiterbildungskurs gestoßen.
Als Teilnahmevoraussetzung musste sie eine Aufnahme ihres Unterrichts einreichen. Sie ist glücklich, dass sie ausgewählt wurde: "Mir gefallen die Workshops richtig gut. Die Kurse sind sehr intensiv und vieles bereits Erlernte wird hier nochmal aufgefrischt. Ebenfalls erhalten wir hier viele neue Impulse. Wir erhalten Ideen, wie wir unsere Niederländisch-Kurse noch besser gestalten können, damit sich unsere Schüler noch mehr von unserem Unterricht angezogen fühlen. Darüber hinaus profitieren wir Lehrer auch untereinander von unseren Ideen.
(Noch) keine Ostbelgier
Ein Workshop dauert rund drei Stunden. Da kommt sehr viel Stoff zusammen. Für einen Ausgleich sorgen die unterschiedlichen Aktivitäten, die auch im Rahmenprogramm stehen. So haben die Teilnehmer bereits gemeinsam die Stadt Eupen erkundet. Auch hat eine niederländische Band für gute Stimmung im Kloster gesorgt.
Bis Mittwoch werden die Niederländisch-Lehrer neue Methoden und Techniken erlernen, um ihren Unterricht besser gestalten zu können. Ostbelgier waren in diesem Jahr nicht dabei.
In diesem Oktober wird es aber noch einen Weiterbildungskurs geben, der sich nur an ostbelgische Niederländisch-Lehrer richten wird. Auch dieser Kurs wird von der Taalunie organisiert.
Dogan Malicki