Wie sieht die Arbeit im Viertelhaus Cardijn aus? Was hat sich seit der Pandemie verändert? Und welche neuen Herausforderungen muss das Viertelhaus seit dem Hochwasser bewältigen?
All das wollte Brieuc Van Damme bei seinem Besuch am Donnerstag wissen. Seit dem 1. Mai ist der 39-Jährige Geschäftsführer der König-Baudouin-Stiftung. Im Moment sei Brieuc Van Damme noch in der Findungsphase. Er wolle die Stiftung und ihre Nutznießer erst einmal kennen lernen. Deswegen auch der Besuch in Eupen.
Brieuc Van Damme ist also quasi auf Entdeckungstour durch Belgien und erhält Einblicke in verschiedene soziale Projekte. Das Viertelhaus Cardijn in Eupen hat bei ihm einen positiven Eindruck hinterlassen. Beeindruckt habe ihn besonders die Ausdauer der Verantwortlichen.
Trotz Corona habe das Viertelhaus es geschafft, Menschen in der Unterstadt zu vereinen. Und auch das Hochwasser war eine große Herausforderung. Das Viertelhaus selbst musste in die Villa Peters umziehen, wie Koordinatorin Bianca Croé erzählt: "Wir sind vorübergehend hier. Das Haus am Scheiblerplatz muss kernsaniert werden und das wird sicher noch zwei Jahre dauern."
Aber nicht nur der Standort sondern auch das Publikum hat sich seit dem Hochwasser verändert. Der Bedarf ist größer geworden: "Hier hat sich einiges geändert. Jetzt sind viel mehr Ur-Unterstädter dabei", sagt Croé.
Für die vielen Angebote wie dem Mittagstisch, den Computerkursen oder dem Frauen-Erzählcafé müssen die Teilnehmer nichts bezahlen. Deswegen ist das Viertelhaus Cardijn auf Spenden angewiesen. Aber: diese Arbeit sei wichtig für die Unterstadt und ihre Anwohner, so auch die Bilanz von Brieuc Van Damme nach dem Treffen.
Für ihn war es als Geschäftsführer der König-Baudouin-Stiftung der erste, offizielle Besuch in Eupen. Privat kannte der Flame die Region aber übrigens schon: Als Spaziergänger und als Fußballfan.
Raffaela Schaus