Eine letzte Kontrolle. Peter Loosen ist Juniorchef des Fahrgeschäfts "Autoscooter Loosen" und kontrolliert gerade die Musikboxen. Denn Musik darf beim Autoscooter-Fahren auf keinen Fall fehlen. "Ich verbinde die Kirmes und insbesondere das Autoscooter-Fahren mit Musik. Ich glaube eine Kirmes ohne Musik wäre einfach keine Kirmes."
Familie Loosen ist seit 1928 mit ihrem Fahrgeschäft auf den verschiedensten Volksfesten unterwegs. Peter Loosen stammt aus der fünften Generation. Er wird das Fahrgeschäft früher oder später übernehmen.
Als Schausteller hat Peter Loosen ein außergewöhnlich Leben, wie er erzählt: "Ein Schausteller-Leben? Das heißt für mich immer auf Achse zu sein. Immer neue Leute und immer neue Freunde kennenzulernen. Jeden Tag sehe ich neue Gesichter. Es ist laut, bunt und es gibt viel Trubel. Mal ist es einfach. Mal ist es schwer. Es ist ein abwechslungsreiches Leben."
Peter Loosen ist einer von rund 100 Schaustellern, die in diesem Jahr auf dem Öcher Bend dabei sind. Bis auf den letzten Quadratmeter reihen sich auf dem Bendplatz Fahrgeschäfte, Buden und anderen Attraktionen aneinander.
Personalmangel
Da steckt viel Organisationsarbeit hinter, wie Markus Schöning, Projektleiter des Öcher Bends, erklärt. "Der Plan, den wir aufgestellt haben, war sehr gut. Leider lief es mit der Umsetzung nicht so, wie wir es erhofft haben. Wir hatten viele Absagen in diesem Jahr und mussten den Platz immer wieder kurzfristig mit neuen Schaustellern bestücken."
Vor allem der Personalmangel hat das Schausteller-Geschäft hart getroffen. Während Corona haben sich viele Menschen beruflich umorientiert, als es zwei Jahre lang wenig zu tun gab.
Volksfest für alle
Die Auswirkungen des Personalmangels und der steigenden Lebensmittel- und Energiepreise werden die Besucher des Öcher Bends jedenfalls nicht zu spüren bekommen, erklärt Markus Schöning: "Wir haben hier in Aachen unsere Preise gleich gehalten und nehmen seit zehn Jahren dieselbe Miete von den Schaustellern. Die Energiekosten bei uns sind auch nicht gestiegen. Das bedeutet, dass es keine Gründe gibt, die Kosten an die Besucher weiterzugeben. Ich habe mit den Schaustellern gesprochen und auch sie sind darum bemüht, die Preise stabil zu halten, weil es eben ein Volksfest ist und daher für alle erschwinglich sein sollte."
Auch in diesem Jahr erwartet Groß und Klein ein abwechslungsreiches Angebot. Die Klassiker Autoscooter oder Raupenbahn sind selbstverständlich wiederzufinden. Aber auch eine Weltneuheit namens "Escape". Das Fahrgeschäft wurde vor dem Bend erst zwei Mal aufgebaut. Hier werden Fahrgäste in luftiger Höhe quasi in alle Richtungen geschleudert. Magen- und familienfreundlich soll die Attraktion trotzdem sein.
Verschiedene Aktionstage wird es auch in diesem Jahr geben. Jeden Mittwoch findet der Familientag statt. Kosten für Fahrgeschäfte werden dann um 50% reduziert. Studententag und Lady Days wird es auch geben.
Weitere Informationen dazu gibt es auf der Seite des Veranstalters.
Dogan Malicki