Der Name ist noch etwas schwerfällig: "Impulszentrum Holz, nachhaltiges Bauen und erneuerbare Energien" steht als Arbeitstitel über dem ehrgeizigen Vorhaben der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ostbelgien.
WFG-Mitarbeiter Helmut Henkes spricht darum lieber kurz und knapp vom "Impulszentrum", nicht ohne im gleichen Atemzug zu betonen, dass es ganz wesentlich darum gehe, Holz als Baumaterial zu fördern, in Kombination mit anderen Baustoffen - und nicht zuletzt auch darum, Holz als Energieträger ins Spiel zu bringen.
Beim Informationsabend im "Triangel" waren es darum auch Betriebsleiter aus unterschiedlichen Bereichen, die sich auf den neuesten Stand der Dinge bringen lassen wollten - vom Sägewerk und von der kleinen Schreinerwerkstatt über mittelständische Baubetriebe bis zum Heizungsinstallateur. Abgesehen von interessierten Architekten und Ausbildungsträgern - sogar der neue Lehrstuhl für Holzbau an der Fachhochschule Trier war vertreten.
Das Interesse bei Betrieben, Architekten, Universitäten ist vorhanden - das zeigt auch die Machbarkeitsstudie, die von der WFG in Auftrag gegeben worden war. Das potenzielle Einzugsgebiet wäre groß, alle Unterlagen sind vorbereitet - das Projekt damit also "startklar"! Sogar ein passender Standort wurde schon ausgesucht, am Kreisverkehr im Industriegebiet II zwischen St. Vith und Rodt.
Ein Vorzeigebau aus Holz soll dort entstehen. Auf maximal 3,2 Millionen Euro soll sich die Investition ins "Impulszentrum" belaufen - hinzu kämen jährliche Betriebskosten von rund 250.000 Euro. Und da wären wir beim Knackpunkt: Wer zahlt? Die Deutschsprachige Gemeinschaft und ihr Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz gehen davon aus, dass eine Finanzierung nur zusammen mit der Wallonischen Region ginge. Gespräche dazu sollen anlaufen - bis Mitte kommenden Jahres werde eine Grundsatzentscheidung gefällt.
Das Beispiel Österreichs, genauer gesagt des Holzclusters Salzburg, zeigte den ostbelgischen Betriebsleitern im "Triangel", was die Zusammenarbeit kleiner Unternehmen bewirken kann - bis hin zu einer gemeinsamen Dachmarke. Im Bau muss heute eben nach Möglichkeit alles im Paket angeboten werden können. Allerdings gibt es keine Erfolgsgarantie und muss Zusammenarbeit auf freiwilliger Basis erfolgen. Von Österreich kann die ostbelgische Holzwirtschaft aber lernen, wie man sich gut verkauft. Auch beim "Impulszentrum" ließe sich der Wirkungskreis aufgrund der Lage durchaus grenzüberschreitend anlegen. Andererseits wäre schon viel gewonnen, wenn es für Belgien modellhaft sein könnte.