In diesem Jahr sind beim Sommercamp in Spa zehn Kinder aus ganz Belgien dabei. Alle eint dasselbe Schicksal: Sie haben schwere Verbrennungen erlitten.
Claude Parmentier, Präsidentin der VoG Pinocchio, erklärt, dass sich die VoG um Kinder mit Verbrennungen kümmert und auch um deren Eltern. Nicht im medizinischen Sinne, sondern als eine Art Begleitung während des Heilungsprozesses.
Unterstützung beim Heilungsprozess
So schaue zum Beispiel ein Clown am Krankenbett des Kindes vorbei oder das Kind erhalte Geschenke. Ebenfalls würden die betroffenen Familien finanziell unterstützt, sagt Parmentier.
Die Folgen einer Verbrennung können teuer werden. Nach dem Krankenhausaufenthalt müssen die Betroffenen Stellen gut gepflegt werden. Dazu gehören Salben, Sonnencreme, Physiotherapie oder auch psychologische Hilfe.
Pinocchio-Camp in Spa
Die Behandlung von schweren Verbrennungen kann eine Weile dauern. Oft werden die Kinder aus ihrem sozialen Umfeld gerissen. Damit sich die betroffenen Kinder langsam an die neue Lebenssituation gewöhnen können, bietet die VoG Pinocchio verschiedene Camps in ganz Belgien an. Einer dieser Camps findet momentan in Spa statt.
Claude Parmentier erklärt, dass die Kinder für zwei Wochen - ohne die Eltern - nach Spa kommen. Jeden Morgen gehe es zur Therme in Spa, denn das Quellwasser wirke sich positiv auf die verbrannten Stellen aus. Anschließend gebe es unterschiedliche Aktivitäten, wie zum Beispiel Spiele oder ein Besuch im Freizeitpark.
Das Besondere am Pinocchio-Camp ist, dass die Kinder ständig von Krankenpflegern und Physiotherapeuten begleitet werden, die wissen, wie mit Verbrennungen umzugehen ist.
Besuch in den Thermen
Die Teilnehmer sind zwischen sechs und 18 Jahre alt. Die Älteste heißt Eglantine. Sie hat vor kurzem schwere Verbrennungen erlitten, als sie das Käsefondue vorbereiten wollte. Der Brennspiritus verbrannte Teile ihres Gesichts. Eglantine erzählt, dass sie im Sommercamp jeden Morgen um 7 Uhr 30 durch Musik aufgeweckt werde. Um acht Uhr werde gegessen und um neun Uhr gehe es in die Therme, um sich den Verbrennungen zu widmen.
Nach den Sitzungen gebe es verschiedene Aktivitäten, wie zum Beispiel Thermal-Duschen, ein Kohlesäurebad oder Massagen. Manchmal ergäben sich auch Leerläufe. Dann könne man sich auch im Schwimmbad austoben, so Eglantine.
Nach dem täglichen Besuch im Thermalbad wird gegessen, um genügend Energie für die anstehenden Aktivitäten zu haben. Diese ändern von Tag zu Tag. Die Kinder waren bereits Kajak fahren und haben die umliegenden Wälder erkundet.
An einigen Tagen gibt es aber auch keine Aktivitäten, um einfach mal zur Ruhe zu kommen. Eglantine fühlt sich jedenfalls sehr gut im Pinocchio-Camp. Sie erzählt, dass die VoG Pinocchio ihre Eltern finanziell unterstütze und sie die Möglichkeit erhalten habe, mit ihrer neuen Lebenssituation umzugehen.
Dogan Malicki