Der Flügelschlag eines Schmetterlings soll eine enorme Wirkung haben können. Wenn es nach dem Schweizer Klimaaktivisten Louis Palmer geht, dann wird er auch im Kampf gegen den Klimawandel helfen. Bereits vor 15 Jahren hat er die Welt mit einem solarbetriebenen Auto umrundet. Jetzt hat er sein nächstes Projekt auf die Reise geschickt: Ein solarbetriebenes Tiny-House.
Das Besondere: Das Haus sieht aus, wie ein großer Schmetterling und hört auf den Namen Larso. Aktuell touren Larso und ein fünfköpfiges Team vom Solar Butterfly, dem Solaren Schmetterling, um die Welt.
Stephan Kratz ist mit dabei: "Das Tiny-House ist aus 800 Kilogramm Ozeanplastik gemacht. Wir haben eine Küche hier, wir haben auch eine Dusche, die die Wärme vom Warmwasser nochmal recycelt und wir haben eine trockene Toilette dabei. Das ganze wiegt knapp unter 3.000 Kilo. Wir haben Solarzellen - 80 Quadratmeter - auf dem Dach und damit können wir das Elektroauto vorne vollspeisen und damit dann bis zu 200 Kilometer am Tag fahren."
Seit sechs Wochen ist das Team um den Solar Butterfly schon unterwegs - insgesamt soll die Reise um die Welt vier Jahre dauern. In erster Linie will das Team vom Solar Butterfly anderen Initiativen eine Bühne bieten und die Möglichkeit, sich zu verknüpfen.
"Wir wollen zeigen, dass man komplett klimaneutral um die Welt reisen kann, dass man kreative Lösungen schon hat, gegen den Klimawandel, gegen die Erderwärmung und wir würden gerne auch Klimalösungen vor Ort kennenlernen. Das Projekt kommt aus der Schweiz - wir haben in Genf angefangen, sind durch Deutschland, Holland, Belgien, Frankreich, Luxemburg und jetzt nochmal durch Deutschland gefahren. Als nächstes kommt dann Polen und die baltischen Staaten, bis zum Nordkap."
Viel Kreativität
Neben Larso haben sich in Aachen auch andere Initiativen vorgestellt. Darunter waren zum Beispiel das Team-Sonnenwagen der RWTH. Hier arbeitet man an solarbetriebenen Rennautos. Oder die Initiative Voltfang, die alte Autobatterien in Energiespeicher umwandelt.
Auch der Solarenergie-Förderverein Deutschland war vertreten - Rüdiger Haude ist dankbar für den Besuch vom Solar Butterfly: "Die Lösungen sind alle da und es ist unheimlich viel Kreativität da und das zeigen wir hier exemplarisch für die Stadt Aachen. Sie sind ja wegen des Butterflys gekommen und dann kriegen Sie gleichzeitig, als Zugabe, geboten, was hier vor Ort alles möglich ist und das ist das Konzept von den Leuten vom Solar Butterfly: Auch an jedem Ort, wo sie Station machen, genau diese Initiativen zusammenzubringen. Das ist eine tolle Chance!"
Der Solar Butterfly Larso ist bisher der einzige seiner Art. Auch wenn das Projekt sehr ambitioniert ist, heißt es nicht, dass nicht auch jedermann in seinem privaten Umfeld bei den Lösungen der Klimakrise helfen kann.
"Wenn sie es sich leisten können, eine Photovoltaik-Anlage auf das eigene Dach zu setzen oder Mitglied einer Energiegenossenschaft zu werden. Jeder kann auf Demonstrationen gehen, Petitionen unterschreiben, sich den Stromanbieter so aussuchen, dass da keine Fossilenergien mit gefördert werden", sagt Rüdiger Haude. "Oder auch das Bankkonto: Es gibt Banken, die das Geld, das man ihnen gibt, nicht für Fossilprojekte anlegen, andere tun das schon."
Die Weltreise des Solar Butterfly kann man in den sozialen Medien unter dem Hashtag #meetLarso verfolgen. Wer das Projekt unterstützen möchte, hat sogar die Möglichkeit, eine der Solarzellen auf dem Dach zu sponsern und individuell zu gestalten.
Lindsay Ahn