Föderalminister David Clarinval hat unterschiedliche Zuständigkeiten. Unter anderem ist er Minister für den Mittelstand, die Selbstständigen und die kleinen und mittleren Unternehmen. Darüber hinaus ist er Minister für Landwirtschaft und in diesem Zusammenhang zuständig für die Afsca, die belgische Lebensmittelkontrollbehörde. Aus diesem Grund hat sich David Clarinval das Familienunternehmen Conserverie & Moutarderie in Raeren, das erfolgreich im Bereich der Lebensmittelproduktion tätig ist, aus erster Hand zeigen lassen.
Neben dem Familienunternehmen sind viele weitere Unternehmen aus Ostbelgien erfolgreich. Laut Ministerin Isabelle Weykmans ist die Wirtschaftslage in Ostbelgien sehr gut. Die Beschäftigungsquote liege bei rund 80 Prozent.
Auch der Bereich der Selbstständigkeit weise eine stabile Entwicklung vor, so Weykmans. Dennoch steht die DG vor einer großen Herausforderung: Dem Fachkräftemangel, der unter anderem auf den demographischen Wandel und der hohen Arbeitsmobilität zurückzuführen ist.
Nach der Besichtigung ging es nach Eupen. Dort haben die drei Minister über die Rolle Ostbelgiens im Zuge einer möglichen siebten Staatsreform diskutiert. Ministerpräsident Oliver Paasch betonte im Vorfeld der Diskussion, dass er erneut bekräftigen wird, dass die Deutschsprachige Gemeinschaft stets als gleichberechtigter Partner in einem Belgien zu viert anerkannt werden möchte.
Dogan Malicki
Wer, außer Herrn Paasch, will eigentlich ein Belgien zu viert? Flandern will ein Belgien zu zweit, indem Brüssel vollständig einverleibt wird, die Wallonie will eher nichts von dem allen und Brüssel will natürlich seinen Status so erhalten. Und wie weit soll das gehen? Flanderns größtes Bestreben ist eine Dezentralisierung der Sozialkompetenzen auf dem Wege zur vollständigen Unabhängigkeit und wie will Herr Paasch das dann stemmen mit 20.000 Arbeitnehmern im eigenen Kompetenzgebiet? Je "unabhängiger" man ist, je weniger Geld kommt von außen, das muss dann alles selbst erwirtschaftet werden.