Männer, Frauen und Kinder - beim Kaffeeschmuggel über die "grüne Grenze" waren alle mit dabei. Die Alliierten hatten die Bohne in Deutschland zum Luxusartikel erklärt. Das brachte den Schwarzmarkt zum Kochen und sorgte in so mancher Familie für spektakuläre Geschichten. Auch bei Michael Giefer war das so. Er ist Mitglied der Eifeler Folk-Punk-Band "Fatum" und hat die Geschichten seiner Oma und seiner Großtante in dem Lied "Schmuggler" verarbeitet.
"Nach dem Krieg hat meine Oma Kaffee geschmuggelt und meine Mutter sagte immer, dass sie im Kinderwagen auf Kaffee groß geworden wäre. Meine Großtante hat im großen Stil geschmuggelt und ist einmal erwischt worden. Der Zöllner hat sich aber in sie verguckt und hat sie laufen lassen. Daraufhin wurde er vom Dienst suspendiert. Am Ende des Tages hat dieser Zöllner meine Großtante geheiratet und wir fanden die Geschichte super interessant und so ist das Lied 'Schmuggler' entstanden."
Neben dem Schmuggler-Lied hat die Band in der Coronazeit auch ein gesamtes Album fertiggestellt. Der Wunsch nach einem dazu passenden Bandbier führte "Fatum" schließlich nach Berterath in die Brauerei von Stefan Fank. "Wir haben während der Coronazeit die neue Platte aufgenommen und wollten parallel dazu ein Bier herausbringen und dachten schon, dass es am besten mit dem 'Schmuggler'-Lied klappt", erklärt der Bassist Michael Heß. "Eine Zeile in dem Text lautet: Schmuggler trinken belgisches Bier - 'Zur Linde' zechen die Zöllner bis vier."
"Mit dieser Idee sind wir dann zu Stefan gefahren und der hatte selbst schon die Idee, mit der Schmuggler-Geschichte etwas herauszubringen. Er hat sich dann dazu entschieden, ein komplett neues Bier zu kreieren - das 'Smugglers Gold', das in Belgien in der Brauerei gebraut wird."
Stefan Fank hat die Brauerei Eifel Domaine in Berterath 2018 in Betrieb genommen und dort das 'Smugglers Gold' entwickelt. Er ist stolz auf das Bier, das die Geschichte der Schmuggler auf den Gaumen holt. "Das 'Smugglers Gold' ist ein helles Craft-Bier, verfeinert mit Zitronenmelisse. Es ist fruchtig, angenehm, weich und frisch und hat eine cremige Note von Banane, Orange und Honig. Zu der Zeit gab es solche Produkte nicht, aber wahrscheinlich hätte ein Schmuggler zu der Zeit gerne auf seinem Weg so ein Bier getrunken", sagt Stefan Fank.
Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, kann sich freuen. Das "Smugglers Gold" und die neue Platte von Fatum "Schöne Grüße aus der Eifel" werden am Samstag, dem 25. Juni, auf der "Ersten Smugglers Gold Night" in der Brauerei Eifel Domaine in Berterath vorgestellt. "Wir haben im Innenbereich eine Bühne, dort werden die beiden Bands auftreten", erklärt Stefan Fank. "In unserem Biergarten werden ein Bier- und ein Foodtruck stehen. Wir haben unsere Biere vom Fass und in der Flasche. Für Kinder ist mit einer Hüpfburg auch gesorgt, und wir haben ein rundes Programm, um einen schönen Abend miteinander zu verbringen."
Neben Fatum tritt bei der "Ersten Smugglers Gold Night" auch das flämische Duo "Siger" auf. Es ist mit seinen traditionellen Klängen seit über 15 Jahren weltweit erfolgreich. Das große Ziel von Stefan Fank und Fatum ist es, die Menschen dies- und jenseits der Grenze zusammenzubringen - mit guter Musik und dem richtigen Bier.
Lindsay Ahn