Autos und Bagger dicht an dicht - etwas Slalom fahren, etwas Slalom laufen. So wird es wohl die kommenden zehn Monate in Kelmis zugehen. Doch das alles soll sich lohnen, sagt Schöffe Marc Langohr. "Wir wollen einen Platz haben, der wirklich nicht nur als Parkplatz dient, sondern wir wollen wieder Leben ins Dorf rein bringen. Das ist die Zielsetzung."
"Hier wird man dann auf dem Platz Konzerte abhalten können, andere Veranstaltungen ins Leben rufen können. Und uns war wichtig, wenn keine Veranstaltungen sind, dass eine Begegnungsfläche geschaffen wird. Wir werden eine Begrünung haben. Wir werden auch Wasserspiele hier haben."
Mit den Tiefbauarbeiten entlang der Kirchstraße läuft jetzt die erste Bauphase. Dort soll es künftig mehr Raum für Außengastronomie geben. Und das ganzjährig. Dazu wird die Kirchstraße künftig einen Schlenker machen: "Genau, das ist der Schlenker, den man jetzt schon in den Sommermonaten macht, wenn die Terrassen dort stehen. Und der wird praktisch permanent danach bleiben."
Der Kirchplatz bietet viel Raum zur Entfaltung. Circa 60 Meter ist er lang, rund 30 Meter breit. Bislang gaben hier vor allem parkende Autos den Ton an. Künftig soll hier ein neuer Lebensraum entstehen. Trotzdem: So ganz verbannen wollten die Gemeindeoberhäupter die Autos nicht: "Wir haben da versucht, das Gleichgewicht zu finden zwischen Belebung des Dorfes und Erhalt der Parkplätze. Es wird eine Umlagerung geben. Direkt vor der Kirche fallen Parkplätze weg, gegenüber entstehen neue."
Neu entsteht auch ein behindertengerechter Fußweg, der von der Residenz Leoni zum Platz führen soll. "Das ermöglicht dann auch, dass die Senioren problemloser zum Kirchplatz kommen können. Wie gesagt, hier wird es Sitzgelegenheiten und Wasserspiele geben. Ich glaube, dann können die auch locker diesen Weg schaffen."
Das Kriegerdenkmal in Erinnerung an die Opfer der beiden Weltkriege bleibt ein zentraler Punkt auf dem Kirchplatz: "Es wird insgesamt um zwölf Meter versetzt. Das ist nötig geworden, damit wir den ganzen Platz nutzen können, für Veranstaltungen und so weiter. Wir nutzen aber auch die Gelegenheit, das Kriegerdenkmal zu sandstrahlen, ihm einen neuen Sockel zu geben und es zu beleuchten."
1,5 Millionen Euro sind für die Großbaustelle vorgesehen. Die DG beteiligt sich mit 725.000 Euro an dem Projekt. Viel Geld verschlingen werden alleine die Erdarbeiten: Um den Platz zu ebnen, muss viel Erdreich abgetragen werden. "Kelmis als Bergbaugemeinde hat natürlich sogenannten belasteten Boden. Der muss fachmännisch entsorgt werden. Das schlägt mit einigen Hunderttausend Euro zu buche. Alleine hier für die erste Phase des Kirchplatzes liegen wir bei 350.000 Euro plus Mehrwertsteuer. Und das sind Arbeiten, die nicht bezuschusst werden."
Der Kelmiser Boden ist von Natur aus reich an Erz - eine Tatsache, die ihn zu "Sondermüll" macht. "Das ist ein wallonisches Gesetz. Ich hoffe, dass man da trotzdem Anpassungen für die Gemeinden macht, die geologisch belastet sind. Denn sonst bedeutet das für alle Infrastrukturprojekte, die wir als Gemeinde haben, jedes Mal Mehrkosten, die dann zu Buche schlagen werden und die nicht ohne sind."
Hinzu kommen die stets steigenden Preise für Baumaterialien. Doch Marc Langohr beruhigt: Das alles habe man im Blick. Und so könnte es schon im nächsten Sommer hier ein großes Fest geben.
Simonne Doepgen
gruener Lebensraum , das ist Zukunft , aber warum sind Kindergaerten , so einbetoniert , ohne Zugang zur gruenen Natur !
Das muss nicht sein, der Platz ist gut so wie er ist, vielleicht mal 5€ in die Hand nehmen und eine Fahrradstreifen auf die Lütticherstr malen.
Das wäre sinnvoll
Es sind die kleinen Dinge im Leben die großes bewirken, hinterher wird wieder gejammert das kein Geld in der Kasse ist.