Die finanzielle Entwicklung in der Gemeinde Amel ist nach den Worten von Bürgermeister Erik Wiesemes positiv. Das vorige Rechnungsjahr fiel deutlich besser aus als erwartet, was vor allem dem höheren Holzverkauf zu verdanken ist.
So kann in diesem Jahr mehr investiert werden: Unter anderem wird der Kauf einer neuen Kehrmaschine vorgezogen (250.000 Euro) und die Gemeinde kauft das freigewordene frühere Polizeigebäude in Amel mit den Garagen (insgesamt 190.000 Euro). Es könnte als Dienstleistungsinfrastruktur dienen, das Kollegium sei hier offen für Vorschläge, sagte Erik Wiesemes auf eine Frage von Gary Jost.
Müller: Spielräume nachhaltig nutzen
Und auch wenn auf dem Wasserwerk in Hepscheid noch in diesem Jahr eine Photovoltaikanlage installiert werden soll, kommt das für Michael Hennes zu spät. Berthold Müller vermisst in dieser Hinsicht ohnehin Anreize, wenn nicht Verpflichtungen seitens der Gemeinde etwa beim Verkauf ihrer günstigeren Baustellen. Die finanziellen "Spielräume" würden nicht ausreichend für nachhaltige Projekte genutzt.
Auf der anderen Seite muss die Gemeinde ebenso wie die Privathaushalte den steigenden Energiekosten Rechnung tragen: Die Haushaltsmittel für die jeweiligen Posten wurden zum Teil drastisch erhöht.
Preise: Gemeinde startet Versuchsballon
Wegen der enormen Preissteigerungen im Baufach (von 30 bis 40 Prozent) hat die Gemeinde bis auf Weiteres die Ausschreibung für den Wegeunterhalt und andere Infrastrukturprojekte ausgesetzt - ein Dilemma, in dem auch andere Gemeinden stecken, wie Erik Wiesemes unterstrich.
Für das schon genehmigte Verlegen von Trinkwasserleitungen und das Anlegen eines Bürgersteiges "Am Stein" in Deidenberg startet die Gemeinde nun einen Versuchsballon: Die Kosten sind auf insgesamt rund 265.000 Euro (ohne Mehrwertsteuer) veranschlagt. Wie Bauschöffe Marcel Thomé erklärte, will das Kollegium bei der Ausschreibung "sehen, wo es hingeht". Je nach Angebotslage müsse der Auftrag ja nicht erteilt werden. Zurzeit wollten sich die Unternehmer nicht festlegen. Ohne Ausschreibungen gebe es aber auch keine Aufträge.
Zwei Büros im Dorfhaus Schoppen
Im zweiten Obergeschoss des Dorfhauses in Schoppen stellt die Gemeinde Räumlichkeiten für zwei Büros zur Verfügung. Die Basismiete liegt bei 400 Euro und enthält die gemeinsame Nutzung von Küche, Diele und WC. Die Räume dürfen nicht als Hauptwohnsitz genutzt werden.
Berthold Müller hatte einige praktische Fragen, stimmte dem Mietvertrag aber zu. Bürgermeister Erik Wiesemes hofft, dass die Räume möglichst noch in diesem Jahr verpachtet werden können. Es gebe schon einen Interessenten, das andere Büro sei noch frei.
Stephan Pesch