Wandern wird immer beliebter und populärer, immer mehr Fern- oder Themenwanderwege kommen hinzu. Aber sie haben den Nachteil, dass man immer denselben Weg benutzen muss. Mit dem Knotenpunktsystem für Wanderungen in Ostbelgien kann man den Wanderausflug aber nach eigenem Fitnessgrad und der verfügbaren Zeit bequem planen.
Immer den Zahlen der Knotenpunkte folgen und auch ohne Ortskenntnisse oder Wanderkarte die Landschaft genießen - einfacher geht es kaum. Im Gelände sind die Knotenpunkte auf den Holzpfosten zu sehen, die an vielen Kreuzungen stehen. Die grünen Zahlen sind die Standortnummer, die blauen zeigen die Richtungsalternativen.
Knapp 3.500 Pfosten und 8.200 Schilder wurden für das Knotenpunktsystem in Ostbelgien angebracht. Mit der Go Eastbelgium App, die wieder aktualisiert worden ist, kann man die Wanderung auch während des Ausflugs verkürzen oder umplanen.
Das Angebot wird laut Dany Heck von der Tourismusagentur Ostbelgien auch immer mehr genutzt. "1.370 Kilometer Wanderstrecken stehen nun zur Verfügung. Wir haben schon mehr als 30.000 aktive Wanderer, die das System nutzen. Das ist schon ein Erfolg."
Natürlich kann auch mal eine Knotenpunktnummer durch Vandalismus verschwinden, oder etwas nicht zu 100 Prozent klar für Wanderer sein. Deshalb kann man die Go Eastbelgium App auch zur Problemmeldung nutzen. "Man kann einen Text einfügen, ein Foto mit der Situation vor Ort und die Lokalisierung eingeben", erklärt Dany Heck.
Auch Wanderkarten auf Papier
Wem das Digitale nicht geheuer ist, für den gibt es weiterhin Wanderkarten auf Papier. Auch die werden noch immer gepflegt und angepasst. Die Karten im Maßstab 1:25.000 sind aus wetterfestem Papier und können über den Online-Shop der Tourismusagentur Ostbelgien zum Preis von acht Euro pro Stück bestellt oder in einer der touristischen Informationsstellen erworben werden.
Für Tourismusministerin Isabelle Weykmans ist die Vollendung des Knotenpunktsystems auch ein weiterer wichtiger Schritt, um Ostbelgien noch stärker als Naturerlebnisregion zu etablieren. Und auch die Ostbelgier haben natürlich etwas davon. Der beste Beweis: Eupens Tourismusschöffin Kattrin Jadin war zur Vorstellung gleich mit ihren neuen Wanderschuhen gekommen.
Dany Heck bleibt noch der Wunsch, dass die Ostbelgier das Knotenpunktsystem nutzen, um die Heimat noch besser kennen zu lernen. "Die aus dem Norden sollen mal im Süden schnuppern gehen. Und die Im Süden mal im Norden. Da gibt es die eine oder andere Überraschung noch zu sehen."
Das Wanderknotenpunktsystem wird von der DG, der Provinz Lüttich und europäischen Geldern mitfinanziert. Die Kosten für die Infrastruktur beliefen sich auf rund 850.000 Euro.
Alle Informationen auf der Seite der Tourismusagentur Ostbelgien.
Manuel Zimmermann
Als "Knotenpunkt-Fan", zu Fuß oder per Fahrrad, kann ich nur gratulieren: bestens angelegtes Geld, so wie auch die Ravel-Strecken.