Der bosnische Verein Elif in der Eupener Industriezone ist ein beliebter Treffpunkt für circa 140 bosnische Familien, sprich 600 Menschen. Hier werden Feste gefeiert, Sprachunterrichte organisiert und es wird oft in lockerer Runde ausgetauscht.
In den Räumlichkeiten passiert nicht mehr viel, weil ein Umzug in eine Übergangsimmobilie geplant ist. Der Mietvertrag im jetzigen Gebäude ist ausgelaufen und der Verein möchte seine Aktivitäten fortsetzen. "Wir haben eine sehr breite Palette von Aktivitäten. Es geht erst um humanitäre Hilfe für die Balkanländer, für Afrika, aber auch für andere von Armut betroffene Länder. Aber es geht um Hilfe hier für belgische Bürger. Ein Beispiel: Nach der Flutkatastrophe hat unser Verein 1.000 Euro gespendet", sagt Basic Refik von der Kulturvereinigung Elif.
Hier wird auch zu bestimmten Anlässen gebetet, der Mehrzweckraum hat inzwischen aber ausgedient. "Die bosnische Nation, das sind keine sehr praktizierenden Muslime", sagt Basic Refik. Aber das Zuckerfest oder Freitagsgebete würde die Vereinigung gerne ermöglichen, "damit die Menschen nicht nach Verviers, Lüttich oder Aachen fahren müssen."
An der Vervierser Straße hat die Vereinigung einen Neubau geplant, der sich vornehmlich aus Spenden finanzieren wird. Der Städtebauantrag hängt aus. "Das Gebäude würde ein Vereinslokal, zwei Klassenräume, eine Wohnung, einen Gebetsraum und mehrere Büros beinhalten, auch eine dritte, eine ganze Etage für die jugendliche Aktivität - für unsere Jugendlichen, aber auch Jugendliche anderer Nationalitäten, anderer Konfessionen."
Besonders am Herzen liegt dem Verein die gelungene Integration seiner Mitglieder, die seit Jahren hier leben, arbeiten und Wurzeln geschlagen haben - so gut sogar, dass manche die bosnische Sprache nicht mehr beherrschen.
Die Skeptiker möchte der Verein beruhigen. "Jeder kann kommen, es gibt eine gute Zusammenarbeit mit Stadt und Polizei. Die Türen sind immer geöffnet."
Die Stadt Eupen wird den Städtebauantrag und die Einsprüche für das bosnische Kulturgebäude prüfen und sehen, ob alle Kriterien für das Projekt erfüllt sind.
Chantal Delhez