Die Corona-Krise und die hohen Energiekosten seien die Hauptgründe für den Konkurs, erklärte Bruno Bériot, bisheriger Geschäftsführer des "Kinéo" in Lontzen.
Erst Anfang vergangenen Jahres hatte sich das Fitnesscenter an der Neutralstraße von der deutschen "Injoy"-Kette getrennt und der wallonischen "Kinéo"-Gruppe angeschlossen. Dieser gehe es auch weiterhin gut, betonte Bériot bei einer Pressekonferenz in Herve.
Der Konkurs betrifft nur die Betriebsgesellschaft Fit67 mit dem Kundenstamm. Infrastruktur und Ausstattung laufen unter dem Namen einer anderen Gesellschaft.
Durch die lange Schließung wegen der Corona-Pandemie sei die Zahl der zahlenden Mitglieder von 2.000 auf 1.400 gesunken, so Bériot. Danach habe das Covid-Safe-Ticket viele abgehalten, zurückzukommen. Viele Kunden seien nicht geimpft gewesen.
600 Kunden weniger - das bedeute einen Verlust von 30.000 Euro pro Monat. Hinzu kämen die gestiegenen Energiekosten. Die Rechnung vom Januar dieses Jahres sei vier Mal höher gewesen als bislang.
Vor allem in Lontzen waren die Energiekosten besonders hoch: Dort gab es neben dem Fitnessbereich noch Schwimmbad, Sauna und Hammam. Das Zentrum sei nicht mehr zu halten, so Bériot.
Die 22 Beschäftigten der Betreibergesellschaft wurden entlassen. Die Belegschaft besteht jetzt nur noch aus den fünf Geschäftspartnern.
Kunden des Lontzener Zentrums, die bereits Monats- oder Jahreskarten erworben haben, können diese in Herve weiter nutzen. Eine Rückerstattung sei bei einem Konkurs nicht möglich. Bériot bietet ihnen stattdessen an, ins Fitnesszentrum nach Herve zu kommen. Dort bleibe das im Voraus bezahlte Abo bis zum Ende der Dauer gültig.
An diesem Freitag öffnet das Fitnesszentrum "Pure Sports" in Herve um 14 Uhr wieder seine Türen. Dort sollen bald auch die Fitnessgeräte aus Lontzen zum Einsatz kommen. Was mit dem Gebäude an der Neutralstraße in Lontzen geschehen soll, steht noch nicht fest.
Michaela Brück