"In dem Buch geht es um meine Erfahrungen in der Pflanzenforschung. Ich habe an der Universität Aachen meinen Doktor gemacht in Biologie, in 'pflanzlichen Wissenschaften' genauer gesagt. Gleichzeitig bin ich aber Gemüsegärtner und ich stelle fest, viele Leute interessieren sich für Gärtnern, für Gemüse, für gesunde Lebensmittel."
"In diesem Buch geht es genau um die Verbindung dazwischen: nämlich dass Wissenschaft uns helfen kann, wirklich messbar nachhaltig Gemüse anzubauen, herauszufinden, welche Gemüse- und Obstsorten vielleicht besser sind als andere und wie moderne Forschung uns helfen kann, in eine noch nachhaltigere Richtung zu steuern, was die Landwirtschaft angeht", erklärt David Spencer.
"Durch mein Studium und durch meine Forschung habe ich Methoden kennengelernt, die vielleicht gar nicht jeder so kennt. Man kennt vielleicht von der Milchpackung oder von dem Käse dieses Symbol 'ohne Gentechnik', aber da steckt sehr viel dahinter. Es gibt alte Gentechnikmethoden, die sehr umstritten waren, und es gibt neue Gentechnikmethoden, die sehr speziell und spezifisch und sehr genau sind."
"Weil ich mich damit beschäftigt habe, sehe ich heute vieles anders als früher und weiß, dass diese Techniken helfen können, um die Superkräfte der Pflanzen hervorzuholen - zum Beispiel Resistenzen gegen Schädlinge, gegen Trockenheit, gegen veränderte Umweltbedingungen hervorzukitzeln aus den Pflanzen, die sie vielleicht früher mal hatten, aber im Laufe der Züchtung verloren haben."
Beispiel Zwiebel
"Ganz speziell könnte man zum Beispiel die Zwiebel hervorheben. Diese Stoffe, die die Augen tränen lassen, sind sekundäre Pflanzenstoffe. Die Pflanze produziert sie nicht, um uns zu ärgern, sondern tatsächlich deshalb, weil sie sich Feinde vom Leib halten will. Genauso ist es auch mit Chilis und dem Capsaicin, also einem Stoff, der sehr scharf ist." Das Nikotin aus Tabak sei genauso ein sekundärer Pflanzenstoff, der von der Natur so gedacht sei, dass er Pflanzen beschützt und Schädlinge abwehrt.
"In der modernen Pflanzenbiologie können wir dieses Wissen nutzen, indem wir zum Beispiel eine Kartoffel ausstatten mit den nötigen Genen, die wichtig sind, um diese Abwehrstoffe zu produzieren. Dann kann die Kartoffel sich besser gegen Schädlinge wehren als vorher - und das ist ökologischer, als spritzen zu müssen, um dieselben Schädlinge loszuwerden."
Das Buch "Alles bio-logisch" ist erschienen im Droemer-Kraur-Verlag.
js/sr