In die Voeren kommen so viele Touristen, dass immer mehr Ferienhäuser gebaut werden. Jetzt hat man gesagt, dass damit Schluss sei. Es wurde ein "dynamischer Zulassungsstopp" für neue Ferienwohnungen und ähnlichen Übernachtungsmöglichkeiten verfügt. Das bedeutet, dass nur neue Ferienwohnungen kommen dürfen, wenn anderswo in der Gemeinde eine solche Einrichtung aufgelöst wird. Die Gemeinde Voeren möchte so die Lebensqualität für die eigenen Einwohner wahren.
Zum Vergleich: 2020 wurden doppelt so viele Übernachtungen in diesem Gebiet gebucht wie noch 2012. Der Gemeinderat ist der Ansicht, man müsse dieses Thema neu anpacken, sodass auch weiterhin die Bevölkerung den Tourismus unterstützt und deren Akzeptanz für den Tourismus nicht zu sehr beansprucht wird.
Lebensqualität für die eigenen Einwohner
Der Gemeinderat will eigenen Angaben zufolge ein Auge darauf haben, dass die Lebensqualität in den Dorfkernen für die Bürger erhalten bleibt. Bürgermeister Joris Gaens erklärte bei Radio 2, dass aktuell ein touristisches Bett pro zwei Einwohner kommt. Er will sich dafür einsetzen, dass ein Gleichgewicht zwischen der Zahl der Ferienwohnungen und der Häuser und Wohnungen für permanentes Wohnen entsteht. Außerdem müsse auch dafür gesorgt werden, dass junge Familien auch Wohnraum finden.
Die Touristen sollen auf die Sensibilität der Landschaft aufmerksam gemacht werden. Der Landschafts-Fonds "Voerstreek" soll Besucher und Touristen darauf hinweisen. Dieser Fonds kann auch finanzielle Mittel für die Landschaftspflege freimachen. Außerdem hat der Gemeinderat beschlossen, die Abgabe/Steuer auf touristische Übernachtungsmöglichkeiten im kommenden Jahr von aktuell 30 auf 80 Euro pro Bett pro Jahr und danach auf 100 Euro zu erhöhen. Da wird allerdings erwartet, dass die Anbieter von Ferienwohnungen Einspruch gegen diesen Beschluss erheben. Außerdem wird geschaut, wie man mit dem massiven Radtourismus in Zukunft umgehen kann. Das große Müllproblem durch (Tages-)Touristen wird auch angegangen.
vrt/lo