Die Familie lebt jetzt in Münster bei Bekannten. Einige Wochen sind vergangen, in denen Moritz Hoffmann selber aktiv geworden ist. Er hat zum Beispiel eine Crowdfunding-Aktion gestartet. Er möchte einen Transporter organisieren, um Lebensmittel in die Ukraine zu bringen.
Die Russen haben mit ihren Panzern viele Autos zerstört. Der Bus, den er finden konnte, ist zurzeit in einer Werkstatt in Polen. Dort hat man sich bereit erklärt, nur nach Geld für die Ersatzteile zu fragen, nicht für die Arbeit.
Moritz Hoffmann hat einen Freund, der Pökelfleisch macht. "1.100 Gläser Pökelfleisch pro Tag und auf freiwilliger Basis. Er fährt das Fleisch in Problemgebiete und holt aus diesen Problemgebieten auch wieder Zivilisten raus."
Das Erlebte in den letzten Wochen verarbeiten konnte Moritz Hoffmann noch nicht so richtig. Vielmehr stürzte er sich in die ehrenamtliche Arbeit. "Wir haben schon auf der Flucht angefangen, Leuten zu helfen und Kontakte zu knüpfen. Sowohl meine Frau als auch ich haben viele Kontakte auf verschiedenen Ebenen und wir halten natürlich auch engen Kontakt mit Freunden und Bekannten und bekommen dann immer direkt mit, was jetzt gerade Defizit ist und was gebraucht wird."
Und weiter schildert er: "Man ist im Zugzwang und wir stürzen uns sozusagen Hals über Kopf in irgendwelche Projekte, die den Leuten weiterhelfen. Das ist dann spezifisch eine Person, die mit der Hilfe dann in ihrem Umfeld hilft. Die Eltern von meiner Frau und überhaupt die ganze Familie sind noch in der Ukraine. Sie wohnen aber mehr im Westen und der Bruder ist im Osten an der Front. Der gibt aber jeden Tag Bescheid. Mein bester Freund mit seiner Frau sind in Kiew geblieben. Er ist an der Waffe, territoriale Beschützung, und die Frau ist Medizinerin. Die Töchter sind allerdings im Westen."
Das Dorf von Moritz Hoffmann und seiner Frau ist fast unbeschädigt geblieben, weil die Russen und hinterher die anderen Söldner sich dort ausgeruht haben. Wer die Crowdfunding-Aktion unterstützen möchte kann dies unter diesem Link tun.
lo/sr