Irgendetwas mit Metallbau zu machen, schwebt Ian Leffin schon länger vor. Deshalb hat sich der 15-jährige Schüler für eine Schnupperwoche bei der Achim Belleflamme AG in Eupen angemeldet. In den ersten Tagen hat er schon einiges machen können. "Ich konnte schweißen, flexen, bohren..." Ian ist einer von 150 Schülern, die sich für die Schnupperwochen in ostbelgischen Betrieben angemeldet haben. Bei ihm ist das Interesse für das Handwerk schon früh geweckt worden.
Die Achim Belleflamme AG ist eine von 168 Firmen in der DG, die Schnupperplätze anbieten. Der Metallbaubetrieb ist letztes Jahr von den Vettern Grégory und Tom Stickelmann übernommen worden. Interessierten Jugendlichen ermöglichen sie einen praktischen Einblick. "Die kriegen meistens einfache Arbeit zugeteilt, die sie denn mal machen, damit sie mal wirklich im Handwerk fühlen, sehen und auch mal was machen können, um zu schauen: 'Ist das was für mich?'", sagt Tom Stickelmann von der Achim Belleflamme AG.
Tom Stickelmann hat selbst über die Schnupperwochen ins Metallhandwerk gefunden. Wie in vielen Branchen fehlt auch hier der Nachwuchs. Die Schnupperwochen sind für die Betriebe eine interessante Möglichkeit, Auszubildende zu finden.
Für das IAWM sind die Schnupperwochen seit 29 Jahren eine Erfolgsgeschichte. Über diesen Weg finden viele Schüler den Weg in eine Lehre. Mehr junge Menschen für die Ausbildungsberufe zu interessieren, ist auch das Ziel der Regierung. Ministerin Lydia Klinkenberg will die Berufswahlorientierung neu gestalten, um Jugendliche möglichst früh an verschiedene Berufsmöglichkeiten heranzuführen.
"Das heißt, dass wir in Sekundarschulen verschiedene Praktika einführen, um Schüler näher an praktische Erfahrungen im Handwerk heranzuführen", so Klinkenberg. "Der Mittelstand ist der Motor unserer Wirtschaft und ein wichtiges Standbein für Ostbelgien."
Ian ist schon für das Handwerk gewonnen. Schon am dritten Tag der Schnupperwochen lautet sein Fazit: "Cool". Und vielleicht hat er danach ja die Chance, eine Lehre in dem Metallbaubetrieb zu machen. "Da muss man am Ende gucken, was der Chef sagt, wie ich mich angestellt habe. Ich denke, ja."
Michaela Brück