"Da schreibt eine Autorin: ich wusste, dass Gott es so will, dass ich Priesterin werde", zitiert Schwester Philippa aus ihrem ersten Buch. Ein Buch mit Zeugnissen von Frauen, die sich zum Priesteramt berufen fühlen. Eine Berufung, die die Ordensfrau nachempfinden kann, auch wenn sie selbst nie Priesterin werden wollte.
Im Rahmen ihres Engagements für den Gesprächsprozess "Synodaler Weg" in Deutschland ist sie auf Zeugnisse von betroffenen Frauen gestoßen.Betroffen vom Schicksal dieser Frauen hat sich Philippa Rath entschlossen, ihnen eine Stimme zu geben. 150 Zeugnisse hat sie zusammengetragen. Ihr Buch "Weil Gott es so will" war gleich am ersten Erscheinungstag ausverkauft. Es folgten sechs weitere Auflagen. Seitdem erreichten sie unzählige weitere Berufungsgeschichten.
Die Reaktionen auf ihr Engagement und ihre Bücher seien überwiegend positiv, sagt Philippa Rath, von Frauen wie von Männern. So würden in den Foren des Synodalen Wegs die Frauenthemen mehr Gewicht und Zustimmung bekommen. Es gibt aber noch diejenigen, die an den alten Traditionen festhalten wollen - Männer wie Frauen. "Ich habe auch Mitschwestern, die sich das nur schwer vorstellen können."
In der Frauenfrage sieht Philippa Rath die alles entscheidende für die Zukunft der Kirche und verweist auf die wachsende Zahl von Kirchenaustritten in Deutschland. "Irgendwann wird es viele Hirten, aber keine Herde mehr geben. Das möchte ich verhindern. Ich liebe meine Kirche, möchte, dass sie Bestand hat."
In ihrem Engagement erhält Philippa Rath zunehmend auch Unterstützung von Männern. Das hat sie dazu veranlasst, ein zweites Buch zu veröffentlichen mit dem Titel "Frauen ins Amt - Männer der Kirche solidarisieren sich". Einer von ihnen ist der Münchener Kardinal Marx, der zum Beraterkreis des Papstes gehört. Er habe Papst Franziskus kürzlich die beiden Bücher überreicht. Nicht nur das macht der engagierten Schwester Hoffnung, dass sich bald Entscheidendes in ihrer Kirche bewegt. Das hat sie auch mit ihrem Vortrag in Rocherath vermittelt.
Zu dem Vortrags- und Austauschabend hatte das Redaktionsteam der BRF-Sendung "Glaube Kirche Leben" eingeladen
Michaela Brück