Das Wetter spielt mit, die Sonne scheint über dem Scheiblerplatz. Und alles weitere, was man für einen entspannten Sonntag braucht, bietet der Unterstädter Sonntagsmarkt.
Da ist zum Beispiel der Stand der Pfadfinder Franz von Assisi. Hier gibt eine Auswahl an kühlen Getränken und die Möglichkeit, sich zu begegnen. "Da wir auch unseren Treffpunkt als Pfadfinder in der Unterstadt haben, ist es für uns ziemlich wichtig, hier zu sein", sagt Julien Roosen vom Einheitsstaff. "Wir finden das schön, dass so etwas gemacht wird, dass so ein Begegnungsort entsteht für die Unterstadt. Und wir sind froh teilzunehmen und freuen uns immer, mit der Stadt solche Projekte angreifen zu dürfen."
Ein Ort der Begegnung - genau dazu soll sich der Markt etablieren, erklärte auch Marga Schulz-Drömmer, Verwaltungsabteilungsleiterin der Stadt Eupen. "Wer in der Unterstadt war in den letzten Wochen und Monaten, der sieht, wie leer es geworden ist. Wir hatten den Gedanken, den Leuten, die hier wohnen Wohnqualität und Wohlfühlen im eigenen Viertel bieten zu können."
Etwas weiter auf dem Markt gibt es marrokanische Küche oder aber Büffelburger. Dazwischen finden sich immer wieder Handwerksstände. Kein klassischer Markt - es gibt Produkte aus dem Fairen Handel und regionale Leckereien - insgesamt eine große Auswahl. Hinzu kommen zwei Konzerte der Unterstädter Musiker Yannick Mertens und Hugh Featherstone.
Die Initiative kommt bei Unter- wie Oberstädtern gleich gut an. "Ich find es ganz toll, dass hier mal was los ist. Das ist wenigstens eine Anlaufstelle und hoffentlich kommen genug Leute", sagt eine Besucherin.
Eine andere Besucherin sieht das genauso: "Ich fand das eine super Idee. Ich habe damals auch ein bisschen mitgeholfen, als es der Unterstadt schlecht ging. Für uns war das auch Pflicht, gucken zu kommen. Und bei so einem schönen Anlass ist das toll, mit dem Wetter auch noch. Also die Unterstadt soll bitte wieder leben".
Genau das Ziel verfolgen Aussteller wie Besucher. Doch auch die aktuelle Lage ist Thema am Sonntagsmarkt. Valérie Larkin verkauft gemeinsam mit ihrer Mutter an einem Stand T-Shirts. Die Erlöse aus dem Verkauf gehen an ukrainische Flüchtlinge. "Unsere Message ist 'Russen gegen den Krieg'", erklärt sie, "weil wir auch Russen sind. Und wir verstehen das nicht, wir akzeptieren das nicht. Wir wollen das auch bekämpfen, indem wir kleine Sachen machen".
Ein weiterer Beitrag, der sich in den Solidaritätsgedanken des Marktes einreiht. "Der Markt soll teilweise von der Unterstadt und für die Unterstadt gemacht sein", erklärt Marga Schulz-Drömmer. "Es sind sehr viele Eupener hier, die ausstellen und wir hoffen sehr, dass sich das noch entwickeln kann."
Das erste Feedback der Händler fiel durchaus positiv aus. Viele haben sich schon für die zukünftigen Ausgaben angeboten. Bis zum Monat Dezember soll der Markt noch acht mal stattfinden. Genug Zeit, sich zu entwickeln und auf diese erste Ausgabe aufzubauen.
Weitere Markttermine 2022
- 8. Mai
- 26. Juni
- 10. Juli
- 14. August
- 4. September
- 2. Oktober
- 6. November
- 4. Dezember
Andreas Lejeune