Wir starten unseren Rundgang natürlich an Station Nr. 1: am Eupener Stadtmuseum. Mit mir unterwegs sind die Direktorin des Museums Catherine Weisshaupt und der Präsident des Eupener Geschichtsvereins Max Klasen. Beide waren aktiv an der Gestaltung der Route und der Broschüre dazu beteiligt. Letztere haben sie mitgebracht, darin sind alle Stationen und Informationen aufgelistet.
Aber wie ist die Route eigentlich entstanden? "Die Route wurde entwickelt aufgrund des 50. Jubiläums des Eupener Geschichts- und Museumsvereins. Wir wollten der Stadt Eupen einen Rundgang schenken, wie er in Aachen oder Lüttich existiert. Wir haben dann Nägel herstellen lassen und auch eine Broschüre, die den Rundgang von vier Kilometern ausweisen", erklärt Max Klasen.
Jetzt ist die Route fertiggestellt. 24 Stationen sind gekennzeichnet. Runde Edelstahlnägel, die das Logo des Geschichtsvereins tragen, weisen uns den Weg.
Über die Broschüre erhält man Infos zu Bauwerken, Brunnen oder Plätzen der Stadt, wie zum Beispiel zu Station Nr. 2: dem Weberbrunnen. "Dieser Brunnen ist eine schöne Hommage an die Tuchindustrie, die ja in der Stadt zu einer großen Blüte geführt hat im 18. Jahrhundert", erklärt Catherine Weisshaupt.
"Hier hat der Bildhauer Peter Hodiamont, der ja ziemlich viele Brunnen für Eupen gestaltet hat, ein schönes Werk erstellt - bestehend aus Blaustein und Bronze. Er hat hier auch verschiedene Elemente von einem Webstuhl verarbeitet. Man sieht verschiedene kleine Weberschiffchen, verschiedenen Elemente, die ein kleiner Wink zur Tuchindustrie sind."
Auf der Route werden große, genauso wie kleine Denkmäler berücksichtigt. Eins der größeren steht am Werthplatz - unser nächstes Ziel ist die Lambertuskapelle. Auch hier weist ein Edelstahlnagel auf die Station hin.
Der heilige Lambertus, der auf den Nägeln zu sehen ist, zeigt uns, in welche Richtung es weiter geht. "Es ist ja auch schwierig bei einem runden Punkt zu sehen, wo es weiter geht. Aus dem Grund haben wir den Bischofsstab und die Mitra als Richtweiser genommen. Die Nägel sind also immer so angelegt, dass man in die Richtung guckt, wo der nächste Nagel ist."
Vier Kilometer Rundgang durch die Eupener Innenstadt. Mal an bekannten, mal an weniger bekannten Stellen vorbei. Auch am Haus Kaperberg Nr. 8 fährt man oft vorbei, die Broschüre liefert uns jetzt Hintergrundinfos.
"Das besondere am Haus Nr. 8 ist, dass es ein Kaufmannshaus ist, das nicht aus dem 18. Jahrhundert ist, sondern es ist das einzige Kaufmannshaus, das im 19 Jh. entstanden ist. Es wurde im Empire-Stil errichtet, die Fassade spricht auch eine ganz andere Formen-Sprache. Es ist nur Blaustein verwendet worden und keine Mischung aus Blaustein und Ziegelstein. Das läutet auch ein bisschen das Ende der Ära der großen Kaufmannsfamilien ein."
20 weitere Stationen bleiben jetzt noch übrig. Sie führen über den Stockbergerweg, die Bergkapellstraße, den Rotenberg zurück ins Eupener Stadtzentrum zum Marktplatz und zur Klötzerbahn. Wer sich selber auf den Weg machen möchte, erhält die Broschüre für fünf Euro, ein Faltblatt gibt es umsonst. Ab jetzt ist all das in der Tourist-Info erhältlich.
Lena Orban