Konkret gewährt die Gemeinde den in Lontzen ansässigen Eltern 222 Euro pro Neugeborenes, das ab dem 1.1.2022 geboren wurde. Laut Schöffe Yannick Heuschen (Ecolo) ist diese Anpassung unvermeidlich vor dem Hintergrund der steigenden Lebensunterhaltskosten. Zum Vergleich: In den vergangenen Jahren zahlte die Gemeinde 50 Euro für das erste und 100 Euro für das zweite Neugeborene.
Darüber hinaus erhält eine Familie für jeden Nachwuchs einen Obstbaum regionaler Herkunft, um einen Beitrag für das Klima zu leisten, das in erster Linie unsere jetzigen und zukünftigen Kinder betreffen werde, so Heuschen.
Oppositionspolitiker Roger Franssen (Union) begrüßte die Anpassung vor dem Hintergrund steigender Kosten, aber bedauerte, dass bereits im vergangenen Haushalt 15.000 Euro für Elternprämien zur Verfügung standen und dieses Geld nicht genutzt wurde.
Laut Franssen hätten demnach 60 bis 70 betroffene Familien nicht von einer Prämie der Gemeinde in vergangenen Jahr profitieren können. Daher schlug die Union vor, die Geburtsprämie von 222 Euro pro Kind rückwirkend auf 1.1.2021 auszuweiten. Energie, Ecolo und die ListePlus stimmten gegen den Vorschlag.
Aufruf zur Hilfe
In Lontzen ist in den vergangenen Tagen eine ukrainische Familie in einer Privatwohnung untergekommen. Bürgermeister Thevissen (Energie) erwartet weitere Flüchtlinge und sieht die Notwendigkeit, frühzeitig Integrationsangebote in Form von Deutsch- und Französischunterricht anzubieten.
Jede Person, die sich berufen und fähig fühlt, Sprachkurse für Neuankömmlinge zu bieten, kann sich bei der Gemeinde Lontzen melden.
Kritik der Opposition
Nachdem Umweltschöffe Yannick Heuschen (Ecolo) den Jahresbericht der Aktion zur Ländlichen Entwicklung (ALE) vorgestellt hat, kritisierte Oppositionspolitiker Roger Franssen (Union), dass es für einige Projekte wie z. B. die Radverbindung zwischen Herbesthal und Lontzen und das Dorfzentrum Astenet noch keinen Aufruf zur Suche eines Projektautors gegeben habe. Laut Franssen hat die Gemeinde dadurch ein halbes Jahr für sehr wichtige Projekte verloren.
Yannick Heuschen (Ecolo) entgegnete, dass die Gemeindeverwaltung momentan mit der Verfassung der Stellenausschreibungen beschäftigt sei und keineswegs Zeit verloren habe. Die Gemeinde sei auf einem guten Weg, die Projekte zeitnah in Angriff zu nehmen, so der Schöffe.
Baustelle: Eisenbahnunterführung Astenet
Vanessa Hagelstein-Schmitz (Union) stellte die Frage, wann die Eisenbahnunterführung in Astenet fertiggestellt werde, da Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen diesen Weg nicht nutzen können.
Laut Bauschöffe Werner Heeren (Energie) hat Intradel die Arbeiten aufgrund der Überschwemmungen im vergangenen Jahr zurückgestellt. Die Arbeiten wurden jedoch vor Kurzem wieder aufgenommen, so Heeren.
Sperrung der Schlossstraße in Lontzen
Anschließend stellte Vanessa Hagelstein-Schmitz die Frage, weshalb die geplante Sperrung der Schlossstraße in Lontzen am 7. März nicht vollzogen wurde. Sie kritisierte, dass die Bürger zu wenig in Sachen Baustellen und Sperrungen von der Gemeinde aufgeklärt werden.
Schöffe Werner Heeren (Energie) erklärte, dass das Datum vom Unternehmen ständig verlegt worden sei. Das Unternehmen habe versichert, die Schlossstraße am 15. März ab 7:30 Uhr zu sperren, um mit den Arbeiten beginnen zu können, so der Schöffe.
Bäume am Tivoli-Park
Am Bahngleis entlang des Tivoli-Parks sollen die angrenzenden Bäume von der SNCB gefällt werden. Etienne Simar (Union) kritisierte, dass viele Bäume lediglich gekappt werden könnten, um die Mindesthöhe an Bahngleisen nicht zu überschreiten.
Er bat das Gemeindekollegium nochmals, mit der SNCB Gespräche aufzunehmen, damit Teile des jetzigen Ökosystems erhalten bleiben können.
Dogan Malicki