Der Betrieb ist in Nordluxemburg, aber auch in St. Vith ansässig – und seit mehreren Jahrzehnten im Transportwesen. Schwere Last wie Holz und anderes Baumaterial verladen: Das ist das Tagesgeschäft beim Transportunternehmen Hitra. Um die 40 Tonnen schwer wiegt ein beladener Langholz-LKW – und verbraucht bis zu 45 Liter Diesel auf 100 Kilometer.
Ein Kostenfaktor, der dem Transportunternehmen aktuell mehr als sonst Kopfschmerzen bereitet. "Jetzt im Moment ist es ein Tagesgeschäft", sagt Geschäftsführer Daniel Hilgers. "Wir fuhren jahrelang für den gleichen Preis und jetzt müssen wir ihn täglich anpassen. Das ist nervig und hält einen vom Kerngeschäft ab."
Aber die Kosten ganz an die Kunden weitergeben: Das ist leichter gesagt als getan - besonders wenn es um Festpreise geht. "Mit den Kunden mit fixen Preisen sind wir natürlich in regem Kontakt. Das ist äußerst nervig im Moment. Wir haben zum Beispiel erst letzte Woche Preise erhöht, die diese Woche schon jetzt nicht mehr richtig sind."
Um den korrekten Preis zu ermitteln, gibt es bei manchen Aufträgen einen Kraftstoffzuschlag, einen sogenannten Diesel-Floater. Doch auch hier geht die Rechnung aktuell nicht auf. "Vor Jahren wurden Diesel-Floater vereinbart", sagt Daniel Hilgers, "heute haben wir den doppelten Diesel-Preis. Das heißt, die 25 bis 30 Prozent, die an Erhöhung in den Transport einfließen, entsprechen nicht mehr dem wahren Anteil des Selbstkostenpreises."
Um die rund 60 Fahrzeuge möglichst günstig zu betanken, hat das Unternehmen seine eigene Tankstelle - und zwar an seinem Standort in St. Vith, nicht in Luxemburg. "Wir tanken seit Jahren in Belgien, weil es vorteilhafter für uns ist. Zum einen, weil es hier in Belgien den 'Diesel Professional' gibt, das heißt, wir bekommen einen Teil der Akzisen zurückerstattet. Außerdem sind die Rabatte in Belgien höher als in Luxemburg."
Doch momentan bleibt die eigene Tankstelle unbenutzt: "Wir bei unserer eigenen Tankstelle kaufen am Spotmarkt ein", erklärt Daniel Hilgers, "die offiziellen Preise ziehen aber erst einige Tage später an. Bei der explosionsartigen Steigerung wie im Moment ziehen die offiziellen Preise langsamer an als es der Spotmarkt tut. Das heißt, wir haben aktuell krasse Preisdifferenzen."
Preisdifferenzen, die vor allem bei Transportunternehmen wie Hitra einen Riesenunterschied machen. Es geht quasi von einer Krise in die nächste: "Ich bin sehr beunruhigt. Ich fühle mich an Corona, an März 2020, erinnert. Die Action in den letzten zwei Jahren ist nicht vergleichbar mit meinen zehn Jahren im Betrieb davor."
rasch/est