Am Weltfrauentag will die Frauenliga für das Thema Pornographie sensibilisieren. Denn während des Lockdowns habe der Konsum von Pornofilmen stark zugenommen, erklärt Hannan El-Khouri von der Frauenliga. "Das war erstmal nicht alarmierend, aber alarmierend war, dass es überwiegend Mainstream-Pornos waren, wo Frauen als Objekte dargestellt werden. Und da schreiten wir natürlich ein, weil wir nicht wollen, dass Frauen in solchen Filmen so dargestellt werden", so El-Khouri weiter.
Insbesondere gewaltverherrlichende Szenen prangert die Frauenliga an und möchte stattdessen auf Alternativen aufmerksam machen. "Es gibt Filme, die die Sexualität auf natürliche Art und Weise darstellen - und die möchten wir unterstützen."
Es ginge auch darum, ein Zeichen zu setzen, sagt Uwe Koeberich, der die Veranstaltung mit initiiert hat, und das Thema einfach mal anzusprechen. "Wie ist das hier im ländlichen Raum? Wie leben wir Sexualität?"
Zur Einleitung des Abends wird zunächst der schwedische Film "Pleasure" gezeigt, in dem realitätsgetreu ein Bild von der Pornoindustrie in den USA gezeichnet wird.
Im Anschluss an die Filmvorführung startet dann die Podiumsdiskussion, an der unter anderem Prof. de Win von der Uniklinik Antwerpen teilnehmen wird. "Er hat 2021 eine Studie gemacht, bei der er den Zusammenhang zwischen Erektionsstörungen und Pornokonsum untersucht hat", erklärt Hannan El-Khouri. Mit dabei sind außerdem auch die regionale Künstlerin Tanja Moosblech und der homosexuelle Pornodarsteller Basti aus Berlin, der Einblicke in die Pornoindustrie geben wird.
Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr, Einlass ist ab 18 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Der Eintritt ist kostenfrei.
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