Pastor Peter Dries hat wie jedes Jahr den Gottesdienst am Aschermittwoch gehalten. Traditionell gibt es dann das Asche-Kreuz auf die Stirn - als Zeichen für Buße und Vergänglichkeit.
Vergangen ist Corona aber noch nicht, deswegen wurde die Messe angepasst. "In diesem Jahr ist es etwas anders: Wir werden nicht wie vorgeschrieben die Asche auf die Menschen streuen, sondern die Asche in die Hände geben, sodass die Leute dann sich selbst das Kreuz malen können."
Tradition muss mit der Zeit gehen. Das hat der Pfarrverband in Raeren erkannt und sein digitales Angebot seit Corona ausgeweitet. "Wir zeichnen die Gottesdienste seither jede Woche auf und veröffentlichen sie auf unserer Homepage. Anfangs war das, damit auch die Altenheime profitieren können. Aber unsere Echos zeigen, dass viele aus der Ferne die Gottesdienste schauen. Es sind nämlich Raerener auf der ganzen Welt verstreut und die geben kleine Echos."
Weltoffen zeigt sich der Pfarrverband Raeren. Kein Wunder also, dass Peter Dries auch die Ereignisse in der Ukraine anspricht. "Wir bauen Texte und Gebetsmomente ein. Am Samstag ist in Eupen auch eine Friedenskundgebung. So möchten wir kleine Zeichen setzen. Denn man muss bedenken: Das ist nicht so weit weg. Es sind nur zwei Flugstunden."
Auch gedanklich stehen am Mittwoch einige Anwesende den Betroffenen nahe und wollen beim Gottesdienst für den Frieden beten. "Für die Menschen, die jetzt mit dem Krieg zu tun haben. Wir hoffen, dass das schnell zu Ende ist und dass wir wieder eine Welt werden, wo Frieden herrscht", sagt ein Besucher. "Man kann nicht denken, es ist Krieg irgendwo und hier wird gelacht und getanzt", so eine Besucherin.
Es geht eben jeder anders um mit dem Weltgeschehen. Der Krieg hat jedenfalls auch in Ostbelgien Angst und Betroffenheit ausgelöst. Einige Gläubige finden hier in der Kirche aber Trost und neue Hoffnung.
Raffaela Schaus