In der Frage der Feuerwehrzonen hatte sich Alfred Lecerf für eine Zone mit Welkenraedt ausgesprochen und hatte sich dem Streben nach einer rein deutschsprachigen Zone verschlossen. In manchen Gemeinderäten, besonders im Süden, war dies auf Unverständnis gestoßen und mit Ärger registriert worden. Jetzt versagt er seinem Welkenraedter Nachbarn die Gefolgschaft und schwang sich zum Anführer der Revolte im Osten des Landes auf.
Kein Zweifel: Der Mann denkt eigenständig. Weckte die Feuerwehrfrage bei seinen Kritikern den Anschein blinder Wallonie-Freundlichkeit, zeigte er jetzt seinen Kritikern das Gegenteil. Genau genommen richtet sich seine Aktion gegen das, was zu Recht oder zu Unrecht der PS-Staat genannt wird, als Christdemokrat an der Seite von CSP-cdH Hardliner Roger Franssen fällt ihm dies umso leichter.
Als Kämpfernatur dürfte ihn der Kampfplatz reizen: nicht weniger als das Natternnest der Seilschaften innerhalb der Lütticher PS, zudem aufgescheucht durch einen Generationskonflikt. Kein Zweifel, Lecerf steht auf der Seite der alten Kämpen. Nicht weil ihm die besonders sympathisch sein dürften, sondern weil mit ihnen die Dividenden für die Gemeinden sicher waren.
Aber jetzt steht ein Stéphane Moreau an der Spitze von Tecteo: Er will die gewachsene Struktur der alten ALG, der Lütticher Gasgesellschaft, zu einem Gas-, Strom- und Medienkonzern machen. Doch es ist eine Rechnung mit Unbekannten, der sich der Mann stellt, in seiner Absicht, einen öffentlich-rechtlichen Mischkonzern nach privatwirtschaftlichen Standards zu etablieren, trotz so unsicherer Faktoren wie dem Triple-Play von TV, Telefon und Internet, in direkter Konkurrenz zu Belgacom.
Allerdings, VOO, der Triple-Player von Tecteo, hat mit B-TV eine Trumpfkarte im Ärmel. Doch gekämpft wird mit den harten Bandagen der neoliberalen Wirtschaftsordnung. Nicht nur Lecerf, auch so mancher Bürger wird sich sagen: War das schön und übersichtlich mit der alten RTT, der vertrauten Post und der verlässlichen Electrabel.