Dass am Kirchplatz etliche Einheiten für Betreutes Wohnen entstehen sollen, befürwortet auch die Opposition. Dass die Mehrheit dort aber ebenso gemeindeeigene Gewerbefläche schaffen will, geht der Opposition zu weit. Zumal die Simulationen vorsehen, dass sich die Investition für die Gemeinde über Jahrzehnte finanziell nicht rechnen wird. Die zu erwartenden Mieteinnahmen würden das nicht hergeben. Bis zu 95.000 Euro Defizit pro Jahr sind demnach im ungünstigen Fall zu erwarten. Angesichts ohnehin schon leerer Kassen sei das zu viel, findet die PFF. So ein Defizit dürfe man sich bei einer Investition in Kultur oder Sport erlauben, weil es dem Allgemeinwohl diene. Bei der Gewerbefläche am Kirchplatz handelt es sich laut PFF aber um ein rein kommerzielles Projekt. Das sieht Bürgermeister Luc Frank anders. Wird der Kirchplatz durch eine attraktive Geschäftswelt belebt, betrachte er das sehr wohl als Investition ins Allgemeinwohl. Das Defizit sei verkraftbar, erst recht, wenn man es über die kommenden Jahrzehnte betrachtet. Außerdem gebe es schon zwei Miet-Interessenten für die Geschäftsflächen. Das scheint die PFF nicht zu beeindrucken. Sie beklagt, dass die Mehrheit nicht analysiert habe, welchen Bedarf an Geschäftsfläche es in den nächsten Jahrzehnten in einer Kleinstadt wie Kelmis überhaupt geben wird.
Egide Sebastian
Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung in einer Schweigeminute Egide Sebastian gedacht. Der ehemalige Schöffe, Unternehmer und Mäzen war am selben Tag im Alter von 80 Jahren verstorben. Bürgermeister Frank würdigte Sebastian als einen Menschen, der trotz einer harten Schale voller Emotionen gesteckt habe. Sein Vermögen sei ihm nicht in den Schoß gefallen und er habe es oft genutzt, um Bedürftigen und der Gemeinde unter die Arme zu greifen, so Frank. Egide Sebastian gelte Dank und Anerkennung für das, was er für die Kelmiser Bevölkerung getan habe.
Verwaltungsdirektor
In Kelmis wird es künftig einen sogenannten Verwaltungsdirektor geben. Der Gemeinderat hat gegen die Stimmen der Opposition beschlossen, diese Stelle neu zu schaffen. Zwar gibt es noch keine genaue Funktionsbeschreibung der Stelle, aus der Gemeinderatssitzung ging aber hervor, dass es sich dabei um den Direktor der Autonomen Gemeinderegie Galmei handeln soll. Die Stelle wird innerhalb des Gemeindepersonals ausgeschrieben und damit durch eine Beförderung besetzt. Die PFF-Opposition wünschte sich eine öffentliche Ausschreibung und kritisierte zudem die vorgesehene Gehaltsklasse des künftigen Verwaltungsdirektors. Sie sei zu hoch angesetzt. Auch Ecolo stimmte gegen die neue Stelle, weil sie nicht dem Ziel einer schlanken Verwaltung entspreche.
Olivier Krickel