Häufig sind Campingplätze in der Nähe von Wasserläufen angelegt und damit besonders gefährdet. Nach der Katastrophe vom letzten Jahr ist die Hochwasserprävention ein Thema, das wieder an Aktualität und Dringlichkeit gewonnen hat.
Die französische Firma "Météorage" hat sich darauf spezialisiert und ein Alarmsystem für Gewitter, Stürme und Starkregen entwickelt: "Wir bieten eine Überwachung rund um die Uhr an. Dabei beobachten wir, wie sich die Risikolage entwickelt. Wenn sich das Wetterphänomen verschlimmert, werden Maßnahmen und Warnungen angepasst", so Blandine Goetz von "Météorage".
Warnungen für Campingplätze
"Dann empfehlen wir zum Beispiel, die Menschen in Sicherheit zu bringen, Gebäude oder Zelte zu evakuieren oder Autos wegzufahren. Im schlimmsten Fall muss sogar der Campingplatz geräumt werden", erklärt Blandine Goetz.
Campingplatzbetreiber und Behörden sind seit dem Hochwasser besonders wachsam. Das französische Warnsystem könnte jedoch helfen, Katastrophen wie im letzten Jahr zu verhindern.
"In Frankreich arbeiten wir mit rund 1.000 Campingplätzen zusammen", berichtet Blandine Goetz. Seit über zehn Jahren habe "Météorage" eine Partnerschaft mit dem nationalen Verband der Außen-Hotellerie. "Wir überwachen die Einrichtungen rund um die Uhr und warnen im Notfall."
Grüne Revolution
Campen ist zudem mehr und mehr gefragt, so die Veranstalter der Fachmesse. Sie sprechen sogar von einer grünen Revolution.
"Es hat sich einiges getan, was Ausstattungen und Einrichtungen der Freizeit- und Sanitäranlagen betrifft. Wir stehen wirklich an einem Wendepunkt mit steigender Qualität und zunehmender Leistungsstärke, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich", sagt Christian Alard vom Verband der Campingplätze in der Wallonie. "Gleichzeitig möchten wir die Verbundenheit und das Leben mit der Natur betonen."
In der Branche zeichnet sich aber auch eine Tendenz zu Fusionen ab: Flämische, niederländische oder französische Gruppen von Campingbetreibern wollen sich auch in der Wallonie niederlassen. "Das ist nicht zu vermeiden. Aber ich denke unser Vorteil ist, dass sich unser Netzwerk mit seinen strategischen Standorten in den Ardennen und der Wallonie durch Diversität auszeichnet", so Christian Alard über den Verband der Campingplätze in der Wallonie.
Zurück zur Natur
"Man hat ja gesehen, was mit den Wasserfreizeitparks passiert ist, die sich hier niedergelassen haben. Das war zum Teil ein richtiges Fiasko. Der Vorteil der Campingplätze ist, dass sie sich an die gegebenen Strukturen anpassen können", glaubt Christian Alard.
"Es gilt jetzt, auf den richtigen Zug aufzuspringen und Alternativen zu finden, um das Publikum zu gewinnen, das wieder zurück zur Natur will und sich auf Wandern und Fahrradfahren konzentriert." Die Campingplätze haben in den letzten Jahren wieder mehr Zulauf.
Während der Pandemie kamen zwangsläufig fast nur belgische Gäste. Der Verband der Campingbetreiber will jetzt aber auch wieder ausländische Kunden gewinnen mit einem angepassten Angebot, das mit Tourismus im Grünen wirbt.
Michaela Brück